PARIS (Biermann) — In einer französischen retrospektiven Kohortenstudie sollte anhand der Untersuchung der Hornhautdicke mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) analysiert werden, ob lokale Veränderungen der Hornhautdicke ein Hinweis auf ein subklinisches Hornhautödem bei Fuch´scher Endotheldystrophie (Fuchs endothelial corneal dystrophy, FECD) sein könnten.
Hierzu wurden Patienten mit FECD untersucht, welche entweder eine Kataraktoperation alleine (n=45) oder eine Kataraktoperation mit DMEK (Descemet membrane endothelial keratoplasty) im Sinne einer Triple Procedure (n=117) erhalten hatten. Die Studienautoren analysierten die Krankenakten bezüglich der präoperativen Dickenkarte der Hornhaut und berechnete Differenzen und Ratio der Hornhautdicke bei 5, 7 und 9 mm Abstand vom Zentrum. Weiterhin wurden die AUC (Area under the receiver operating characteristic curves) berechnet und Grenzwerte für eine Spezifität von 90% definiert.
Der mittlere Unterschied zwischen 5- und 2‑mm Hornhautdicke im supranasalen Quadranten (∆5–2mmSN) lag unter 38 µm (interquartile range 34–46) in der Katarakt-Gruppe und 17 µm in der Triple Procedure-Gruppe (P < 0,001). Die Ratios der Hornhautdicke von supranasal 5- bis 2‑mm (R5/2mmSN) und 7- bis 2‑mm (R7/2mmSN) lagen bei 1,07 (1,06–1,08) und 1,15 (1,13–1,17)] in der Katarakt-Gruppe und bei 1,03 (1,00–1,06) und 1,09 (1,06–1,14) in der Triple-Procedure-Gruppe (P < 0,001).
Die Wahrscheinlichkeit eines Hornhautödems war siebenfach höher mit ∆5–2mm SN < 27 µm (AUC = 0,76) und 9,4- und 7,4‑fach mit R5/2mmSN und R7/2mmSN < 1,045 (AUC = 0,77) und 1,118 (AUC = 0,76).
Ein Nachweis lokaler Veränderungen des Hornhautödems im OCT könnte somit hilfreich sein zur Diagnose eines präklinischen Hornhautödems. Dies gelte besonders für Patienten mit FECD, welche eine Katarakt-Operation erhalten, so die Autoren der Studie. (ak)