Köln (Biermann) — Die Mini-DMEK (Mini-Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty, Durchmesser < 5mm) stellt eine effektive Therapieoption für fokale chronische Endothelzelldekompensationen nach Rissen in der Descemet-Membran oder bei Defekten wie Haab´sche Striae dar. Sie kann auch im Rahmen einer Triple-Procedure zusammen mit einer Katarakt-Operation durchgeführt werden.
Dies ist das Resultat einer Studie aus Köln, bei der die Daten von 16 mittels Mini-DMEK versorgten Patienten der 3010 Patienten umfassenden Kölner DMEK-Datenbank analysiert wurden. Neun Patienten mit akutem Hydrops bei Keratokonus wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Bei den verbleibenden Patienten fanden sich als Ursachen für die fokale Endothel-Dekompensation postoperative Komplikationen (n=5) und das Hornhautödem im Bereich von Haab Striae bei Buphthalmus (n=2). Analysiert wurden bei diesen Patienten der bestkorrigiert Brillenvisus, die Hornhautdicke im betroffenen Bereich und die Rebubbling-Rate.
Alle Patienten wiesen eine postoperative Verbesserung des bestkorrigierten Brillenvisus auf von präoperativ 1,1 logMAR (+/- 0,7) auf postoperativ 0,3 logMAR (+/- 0,2) innerhalb des ersten Monats (P=0,046) und auf 0,3 logMAR (+/-0,2) nach 5–7 Monaten (P=0,031) auf.
Die Hornhautdicke verringerte sich von 757 μm (+/-125) präoperativ auf 603 μm (+/-121) nach einem Monat (P = 0,031) und auf 593 μm (+/-131) nach 5–7 Monaten (P = 0,031).
Ein Rebubbling war bei drei von sieben Augen (43%) notwendig. Bei zwei Patienten wurde die Mini-DMEK im Rahmen einer Triple-Prozedur mit Katarakt-Operation durchgeführt. (ak)
Fokale Endothelzelldekompensation
Mini-DMEK als Therapieoption in Betracht ziehen
26. Januar 2023
Autoren: Händel A et al.
Korrespondenz: alexander.haendel@uk-koeln.de
Studie: Mini-DMEK for the Treatment of Chronic Focal Corneal Endothelial Decompensation
Quelle: Cornea. 2023 Jan 1;42(1):12-19.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003048