KFAR SABA (Biermann) — Radiale Hornhautnarben nach vorheriger radialer Keratotomie können die Femtosekundenlaser-unterstützte vordere Kapsulotomie unter Verwendung von Routineparametern beeinträchtigen. Chirurgen sollten bereit sein, auf die manuelle vordere Kapsulektomie umzusteigen. Eine Änderung der Laserparameter könnte diese potenzielle Komplikation beheben.
Zu dieser Schlussfolgerung kamen die Autoren einer retrospektiven Studie, die Augen von Patienten mit vorheriger radialer Keratotomie und behandlungsbedürftiger Katarakt mit Visusminderung untersuchte, welche sich einer Kataraktoperation mittels Phakoemulsifikation unterziehen mussten. Ausgeschlossen wurden Augen, bei denen die Visusminderungen andere Ursachen als die Katarakt hatten, wurden ausgeschlossen. In die Studie konnten 16 Augen mit Z.n. radialer Keratotomie eingeschlossen werden.
Bei fünf Patienten konnte eine manuelle vordere Kapsulorhexis erfolgreich durchgeführt werden. Sechs Augen wurden einer Femtosekundenlaser-Kapsulotomie unter Verwendung von Routineparametern (Schnitttiefe 500 µm und 4 µJ Leistung) unterzogen, wobei bei drei Augen die Kapsulotomie vollständig war, während bei den anderen drei Augen eine unvollständige Kapsulotomie erkennbar war. Bei drei Patienten wurden sowohl die Schnitttiefe als auch die Leistungsparameter verdoppelt (Schnitttiefe 1000 µm und 8 µJ Leistung), während bei zwei Patienten nur die Pulsenergie verdoppelt wurde (8 µJ Leistung) und in allen sechs Fällen die Kapsulotomie erfolgreich abgeschlossen wurde. Bei der letzten Nachuntersuchung waren alle Kapsulotomien intakt ohne radiale Risse. Die Intraokularlinsen saßen stabil und zentral. (ak)