Exsu­da­tive AMD

Studie detektiert bestimmtes Lipidprofil als Risikofaktor

16. November 2022

SEOUL (Bier­mann) – Hohe High-Densi­ty-Lipo­pro­te­in (HDL)-Cholesterin- sowie nied­ri­ge Trigly­ce­rid (TG)-Spiegel schüt­zen vor kardio­vas­ku­lä­ren Erkran­kun­gen. Umso kontrain­tui­ti­ver sind die Ergeb­nis­se einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung. Darin haben deren Autoren gezeigt, dass diese Blut­be­fun­de unab­hän­gi­ge Risi­ko­fak­to­ren für eine exsu­da­tive AMD (eAMD) darstel­len, sodass die Verfas­ser der Arbeit eine komple­xe­re Betei­li­gung des Fett­stoff­wech­sels bei der Patho­ge­ne­se der AMD vermuten.

In ihre landes­wei­te, bevöl­ke­rungs­be­zo­ge­ne Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 6.129.916 Perso­nen im Alter von >50 Jahren (mitt­le­res Alter 60,8 Jahre) aus der Daten­bank des Korea Natio­nal Health Insu­rance Service (NHIS) ein, die sich entwe­der 2013 oder 2014 einem Scree­ning­pro­gramm unter­zo­gen. Die Arbeits­grup­pe über­prüf­te folgen­de Risi­ko­fak­to­ren: Alter, Geschlecht, Komor­bi­di­tä­ten (u.a. Blut­hoch­druck, Diabe­tes, Apoplex) gesund­heits­be­zo­ge­ne Verhal­tens­wei­sen (anhand von Frage­bö­gen zum u.a. Niko­tin- und Alko­hol­kon­sum), das Lipid­pro­fil zu Studi­en­be­ginn, einschließ­lich Gesamt-Chole­ste­rin, HDL- und Low-Densi­ty-Lipo­pro­te­in (LDL)-Cholesterin sowie TG. Die Lipid-Spie­gel wurden in 4 Grup­pen kate­go­ri­siert, wobei Cut-Off-Werte des unte­ren Quar­tils, Medi­ans und oberen Quar­tils verwen­det wurden. Der Studi­en­zeit­raum endete am 31.12.2018. Die Inzi­denz für eine eAMD wurde basie­rend auf dem regis­trier­ten Diagno­se-Code V201 berechnet.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bei 18.803 Teil­neh­men­den während einer mitt­le­ren Beob­ach­tungs­zeit von 4,91 Jahren eine neu diagnos­ti­zier­te eAMD auftrat. Die Inzi­denz­ra­te für eine eAMD lag bei 62,76/100.000 Perso­nen­jah­ren. Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass die Gruppe mit dem höchs­ten HDL-Quar­til (62 mg/dl) in der voll­stän­dig adjus­tier­ten Analy­se ein größe­res Risiko für eine eAMD zeigte als solche mit dem nied­rigs­ten HDL-Quar­til (44 mg/dl; HR 1,13; 95%-KI 1,08–1,18). Demge­gen­über konsta­tier­ten die Exper­ten, dass die höchs­te TG-Quar­til-Gruppe (161 mg/dl) ein gerin­ge­res Risiko für eine eAMD aufwies als die unters­te TG-Quar­til-Gruppe (79 mg/dl; HR 0,84; 95%-KI 0,81–0,88).

(tt)

Autoren: Hwang S et al.
Korrespondenz: Sang Jin Kim; sangjin.kim.md@gmail.com
Studie: Lipid profile and future risk of exudative age-related macular degeneration development: a nationwide cohort study from South Korea
Quelle: Sci Rep 2022; Nov 5;12(1):18777.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-022-23607-w

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