Erkran­kun­gen der Augen­ober­flä­che unter AD-Thera­pie mit Dupilumab

Entzündungsmarker-Expressionsmuster als Prognosefaktor?

4. März 2024

BERN (Bier­mann) – Laut den Verfas­sern einer aktu­el­len Arbeit entwi­ckelt fast ein Drit­tel aller Pati­en­ten mit atopi­scher Derma­ti­tis (AD), die mit Dupilumab behan­delt werden, eine mit dieser Thera­pie asso­zi­ier­te Augen­ober­flä­chen­er­kran­kung (DAOSD). Wie die Autoren fest­stell­ten, könnte das Expres­si­ons­mus­ter von Entzün­dungs­mar­kern in der Tränen­flüs­sig­keit mögli­cher­wei­se als prognos­ti­scher Faktor für eine solche DAOSD dienen.

Die Wissen­schaft­ler sammel­ten Tränen­flüs­sig­keit von AD-Pati­en­ten mit DAOSD (ADwDA­OSD) sowie von AD-Pati­en­ten ohne DAOSD (ADw/oDAOSD) und von Pati­en­ten, die gar nicht an einer AD litten, sowohl vor als auch während der Dupilumab-Thera­pie und analy­sier­ten die Proben mithil­fe eines spezi­el­len proteo­mi­schen Ansat­zes zur Quan­ti­fi­zie­rung von Entzün­dungs­mar­kern. Das Mikro­bi­om der Augen­ober­flä­che wurde mithil­fe Next-Gene­ra­ti­on-Sequen­zie­rungs­tech­no­lo­gie bestimmt.

Zu beob­ach­ten war während der Dupilumab-Thera­pie eine Hoch­re­gu­lie­rung von 31 Entzün­dungs­mar­kern in der DAOSD-Tränen­flüs­sig­keit im Vergleich zum Ausgangs­wert bei AD-Pati­en­ten. Während Interleukin(IL)-12B sowohl in der ADwDA­OSD- als auch in der ADw/o­DA­OSD-Gruppe hoch­re­gu­liert war, unter­schied sich das Muster der Entzün­dungs­mar­ker deut­lich zwischen den Grup­pen und im zeit­li­chen Verlauf. In der ADwDA­OSD-Gruppe stell­ten die Forschen­den unter Dupilumab eine Verschie­bung von einem gemisch­ten Th2/­Th17-Muster zu Studi­en­be­ginn hin zu einem Th1/­Th17-Profil fest. Darüber hinaus wurde bei DAOSD eine Hoch­re­gu­lie­rung der Umbau- und Fibro­se­mar­ker beob­ach­tet. Seman­ti­sche Karten- und hier­ar­chi­sche Clus­ter­ana­ly­sen der Base­line-Marker-Expres­si­on erga­ben vier Clus­ter, die zwischen AD- und Nicht-AD-Pati­en­ten sowie ADwDA­OSD- und ADw/o­DA­OSD-Pati­en­ten­grup­pen unter­schei­den. In einer Pilot­stu­die war die Dupilumab-Thera­pie mit einer Verrin­ge­rung der Viel­falt des Mikro­bi­oms der Augen­ober­flä­che verbunden.

Die Studi­en­au­toren bilan­zie­ren, dass DAOSD durch ein Th1/­Th17-Zyto­kin­pro­fil und eine Hoch­re­gu­lie­rung von Markern gekenn­zeich­net ist, von denen man weiß, dass sie Remo­del­lie­rung und Fibro­se fördern.

(ac)

Autoren: Thormann K et al.
Korrespondenz: Dagmar Simon; dagmar.simon@insel.ch
Studie: Dupilumab-associated ocular surface disease is characterized by a shift from Th2/Th17 toward Th1/Th17 inflammation
Quelle: Allergy 24.02.2024
Web: dx.doi.org/10.1111/all.16045

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