Endo­thel­trans­plan­ta­tio­nen

Frühe Triple-Operation mit besseren Ergebnissen, aber höherem Risiko für Komplikationen

14. Februar 2024

PORTLAND (Bier­mann) — Die Kombi­na­ti­on von Kata­rakt­chir­ur­gie und Endo­thel­ke­ra­to­plas­tik (Triple-EK) ist eine gängi­ge Praxis und mögli­cher­wei­se siche­rer als die nach­ein­an­der durch­ge­führ­ten Opera­tio­nen, da sich der Pati­ent auf nur einen Eingriff fest­le­gen muss. In einer Studie aus Port­land  sollte unter­sucht werden, ob die Ergeb­nis­se der pseu­do­pha­ken endo­the­lia­len Kera­to­plas­tik und der drei­fa­chen EK ähnlich ausfallen.

Es handel­te sich um eine nicht spezi­fi­zier­te Sekun­där­ana­ly­se einer multi­zen­tri­schen, doppel-maskier­ten, rando­mi­sier­ten, kontrol­lier­ten klini­schen Studie. Pati­en­ten mit geschä­dig­tem oder erkrank­tem Endo­thel, die als gute Kandi­da­ten für eine Desce­met-Membran-Kera­to­plas­tik (DMEK)  oder für eine ultra­dün­ne Desce­met-Strip­ping-Auto­ma­tik-Kera­to­plas­tik  (DSAEK) galten, wurden ein bis zwei Tage vor dem Eingriff per Zufalls­prin­zip für eine der beiden Opera­tio­nen ausge­wählt. Bei vorhan­de­ner Kata­rakt erfolg­te gleich­zei­tig einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on. Als primä­rer Endpunkt wurde  die Sehschär­fe nach sechs Mona­ten fest­ge­legt. Die Sehschär­fe nach drei, zwölf und 24 Mona­ten, die Endo­thel­zell­dich­te (ECD) nach drei, sechs, zwölf und 24 Mona­ten sowie intra- und post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen wurden eben­falls erfasst.

Dieje­ni­gen, die sich einer pseu­do­pha­ken EK unter­zo­gen, waren im Allge­mei­nen älter, eher männ­lich und hatten eher einen schlech­te­ren Ausgangs­vi­sus mit höhe­ren Horn­haut­dich­te­wer­ten. Nach Kontrol­le des Ausgangs­vi­sus und der Art der Kera­to­plas­tik hatten dieje­ni­gen, die sich einer Triple-EK unter­zo­gen, nach sechs (95% CI ‑0,17 bis ‑0,10; P = 0,02) und zwölf Mona­ten (95% CI ‑0,21 bis ‑0,07; P = 0,03) eine um 0,09 besse­re log-MAR-Sehschär­fe. Obwohl die mit Triple-EK behan­del­ten Pati­en­ten nach 24 Mona­ten eine um fast eine halbe LogMAR-Linie besse­re Sehschär­fe aufwie­sen, war dies statis­tisch nicht mehr signi­fi­kant (95% CI ‑0,20 bis ‑0,05; P = 0,36). Bei der ECD gab es zu keinem Zeit­punkt einen statis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied zwischen den Grup­pen. Bei denje­ni­gen, die sich einer Triple-EK unter­zo­gen, war die Wahr­schein­lich­keit höher, dass mindes­tens eine Kompli­ka­ti­on auftrat (P = 0,02).

Eine frühe­re Inter­ven­ti­on mit Triple-EK kann die Visus­er­geb­nis­se nach endo­the­lia­ler Kera­to­plas­tik im Vergleich zu gestuf­ten Verfah­ren verbes­sern, kann aber auch das Risiko von uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen einschließ­lich der Notwen­dig­keit eines Re-Bubblings erhö­hen, schluss­fol­ger­ten die Autoren der Studie. (ak)

Autoren: Chamberlain W et al.
Korrespondenz: rosej@stanford.edu
Studie: Effect of Simultaneous Endothelial Keratoplasty and Cataract Surgery: A Secondary Analysis of the Descemet Endothelial Thickness Comparison Trial
Quelle: Cornea. 2024 Jan 1;43(1):63-66.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003306

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