LONDON (Biermann) — Ziel einer Studie aus Großbritannien war ein Vergleich des langfristigen Endothelzellverlustes, des Transplantatüberlebens und der klinischen Ergebnisse bei Patienten mit Fuchs-Endotheldystrophie (FED) nach Descemet-Stripping-Endothelkeratoplastik (DSEK) und Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) unter Verwendung eines standardisierten Operationsprotokolls.
Analysiert wurden die Ergebnisse von 306 DSEK- und DMEK-Transplantaten (223 Patienten), bei denen die Transplantation aufgrund einer FED von acht verschiedenen Chirurgen zwischen Januar 2006 und August 2022 durchgeführt worden war. Besonderes Augenmerk lag auf Transplantatüberleben, Endothelzellverlust und dem bestmöglichen brillenkorrigierten Visus.
Nach fünf Jahren betrug die Transplantatüberlebensrate sowohl bei DSEK- als auch bei DMEK-Augen 96 %. Der mittlere Prozentsatz des Endothelzellverlusts betrug 57,7 +/- 17,1 bei DSEK- und 56,8 +/- 15,2 bei DMEK-Augen (P = 0,430). Der mittlere beste brillenkorrigierte Visus betrug fünf Jahre postoperativ 0,13 +/- 0,14 logMAR bei DSEK- und 0,01 +/- 0,18 logMAR bei DMEK-Transplantaten (P <0,00001). Bei 7,8 % der DSEK-Transplantate und 2,1 % der DMEK-Transplantate wurde ein Rebubbling erforderlich (P = 0,441). In der Cox-Regression wurden Abstoßungsepisoden (HR 6,5; 95% CI: 1,70–24,8; P = 0,0062) als ein signifikanter Faktor für das Transplantatversagen identifiziert.
Letztlich wies die DMEK im Vergleich zur DSEK bis zu fünf Jahre postoperativ Visusergebnisse auf. Nach fünf Jahren gab es keinen jedoch signifikanten Unterschied in Transplantatüberleben oder Endothelzellverlust zwischen DSEK- und DMEK-Augen. Die Autoren äußerten die Vermutung, dass die angewendete standardisierte OP-Technik die Notwendigkeit eines Rebubblings reduzieren könne. (ak)