PARIS (Biermann) — In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden die Ergebnisse von 2700 penetrierenden, anterior lamellierenden und endothelialen Keratoplastiken analysiert, die zwischen Dezember 1992 und Juni 2022 im National Eye Hospital in Paris durchgeführt wurden.
Alle Fälle von IOL-Kalzifizierung waren mit einer endothelialen Keratoplastik assoziiert. Von 588 Augen, die eine endotheliale Keratoplastik erhalten hatten, waren 576 Augen pseudophak am Ende der Prozedur. Während der Nachbeobachtungszeit wurden 14 Fälle von IOL-Kalzifizierung gefunden. Die kumulative Inzidenz dieser Problematik nach endothelialer Keratoplastik lag nach 60 Monaten bei 4,5%+/-1,3%.
Eine signifikante Assoziation fand sich mit hydrophilen Acryl-Intraokularlinsen (P< 0,001) und mit der Verwendung von SF6-Gas als Tamponade der Vorderkammer (P=0,001).
Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen auf eine etwa 5%ige Inzidenz für IOL-Kalzifizierungen. Sie empfahlen, bei Patienten mit Endothelerkrankungen keine hydrophilen Acryl-IOL zu verwenden. Sollte eine solche bereits vorhanden sein, sollte kein SF6-Gas verwendet werden. Die einzige effektive Behandlungsoption bei IOL-Kalzifikation sei der IOL-Austausch. )al=