BALTIMORE (Biermann) – Das frühe Transplantatversagen bei DMEK entspricht in seiner Häufigkeit in etwa dem nach DSAEK und ist wahrscheinlich auch von der Lernkurve des ausführenden Chirurgen abhängig. Dies ist die Schlussfolgerung der Autoren einer amerikanischen Studie, welche Trends beim Vorkommen eines frühen Transplantatversagens nach endothelialen Hornhauttransplantationen untersuchen sollte.
In die Untersuchung wurden Daten für Descemet membrane endothelial keratoplasty (DMEK) und Descemet stripping automated endothelial keratoplasty (DSAEK) aus den Daten von sechs großen amerikanischen Hornhautbanken in einem Zeitraum von 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2018 analysiert. Als frühes Transplantatversagen wurde ein persistierendes Hornhautödem oder eine Re-Transplantation innerhalb von acht Wochen nach dem ersten Eingriff definiert. Prävalenz und angenommene Ursache für das frühe Transplantatversagen wurden für jedes Jahr aus den von den Augenchirurgen angegebenen Komplikationen berechnet.
Im genannten Zeitraum wurden 51.887 Endothelpräparate vergeben, davon waren 72% für eine DSAEK präpariert worden. Von 14.284 durchgeführten DMEK zeigten 168 (1,18%) ein frühes Transplantatversagen, bei der DSAEK waren es 322 von 37.603 Transplantaten (0,86%). Die Anzahl der Fälle reduzierte sich für die DMEK von 7,69% in 2013 auf 0,68% in 2018. In Mixed Model-Analysen die für Charakteristiken von Spendergewebe, Empfängeralter und Diagnose adjustiert wurden, fand sich eine Assoziation zwischen höherem Spenderalter und frühem Transplantatversagen (Odds ratio (95% Konfidenzintervall) 1,03 (1,00–1,05)) und für DSAEK-Fälle (Odds ratio1,02 (1,00–1,04)). (ak)
Endotheliale Keratoplastik
Frühes Transplantatversagen bei DMEK und DSAEK ähnlich häufig
14. Oktober 2022
Autoren: Fliotsos MJ et al.
Korrespondenz: dsrikum1@jhmi.edu
Studie: Trends in Early Graft Failure Leading to Regrafting After Endothelial Keratoplasty in the United States
Quelle: Cornea. 2022 Jul 1;41(7):833-839.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000002831