VICENZA (Bier­mann) — In einer mono­zen­tri­schen, retro­spek­ti­ven klini­schen Fall­se­rie aus Itali­en wurde der post­ope­ra­ti­ve Verlauf nach „prel­oa­ded“ DMEK (Desce­met Membra­ne Endo­the­li­al Kera­to­plas­ty) mit innen­lie­gen­dem Endo­thel unter­sucht. bei Pati­en­ten mit und bullö­ser Kera­topa­thie (BK).
Hierzu wurden 71 Augen von 64 Pati­en­ten mit Fuchs Endo­thel­dys­tro­phie (Fuchs endo­the­li­al corne­al dystro­phy, FECD, 62 %) oder bullö­ser Kera­topa­thie (BK, 38 %) jeweils mit oder ohne Kata­rakt einge­schlos­sen, bei denen zwischen März 2018 und Febru­ar 2020 vorge­la­de­ne DMEK-Trans­plan­ta­te einge­setzt wurden. Es wurde ein Stan­dard DMEK-Peeling, gefolgt von manu­el­ler Faltung des Gewe­bes mit Ausrich­tung des Endo­thels nach innen und Lage­rung in einer 2,2‑mm-Intraokularlinsenkartusche durch­ge­führt. Bei allen Opera­tio­nen wurde eine Lufttam­po­na­de einge­bracht. Die Entfal­tungs­zeit des Trans­plan­tats, der Verlust von Endo­thel­zel­len, der korri­gier­te Fern­vi­sus, die Dicke der zentra­len Horn­haut, die Rebubb­ling-Rate sowie intra­ope­ra­ti­ve und post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen nach einem, drei, sechs, zwölf und 24 Mona­ten wurden dokumentiert.
Die mitt­le­re intra­ope­ra­ti­ve Entfal­tungs­zeit des Trans­plan­tats unter­schied sich in beiden Grup­pen nicht signi­fi­kant (P = 0,6061). Glei­ches galt für das Auftre­ten eines zysto­iden Maku­la­ö­dems (P = 0,6866). Aller­dings war die Rebubb­ling-Rate in der FECD-Gruppe im Vergleich zur BK-Gruppe signi­fi­kant höher (P = 0,0423). Der korri­gier­te Fern­vi­sus verbes­ser­te sich im ersten Monat nach der Opera­ti­on signi­fi­kant (P = 0,0012), ohne Unter­schie­de zwischen FECD und BK nach 24 Mona­ten (P = 0,2578). Die zentra­le Horn­haut­di­cke war post­ope­ra­tiv stabil und zeigte keine Unter­schie­de zwischen beiden Grup­pen (P = 0,3693). In der FECD-Gruppe wurden nach 24 Mona­ten deut­lich höhere Endo­thel­zell­zah­len beob­ach­tet (P = 0,0002).
Die „prel­oa­ded“ DMEK mit „Endo­thel-in“ biete akzep­ta­ble intra­ope­ra­ti­ve Zeiten, Rebubb­lingra­ten und klini­sche Ergeb­nis­se sowohl in der FECD- als auch in der BK-Gruppe. Pati­en­ten mit FECD zeig­ten besse­re post­ope­ra­ti­ve klini­sche Ergeb­nis­se, auch wenn die Rebubb­lingra­te rela­tiv hoch gewe­sen sei so die Autoren der Studie. (ak)