SHANGHAI (Biermann) – Bei der endokrinen Orbitopathie (EO) handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die in der Regel bei Patienten mit einem Morbus Basedow auftritt und oftmals mit dem Syndrom des trockenen Auges (DED) einhergeht. Einer aktuellen Studie zufolge fördern die Applikation von sowohl Vitamin-A-Palmitat-Augengel als auch von Natriumhyaluronat-Augentropfen die Regeneration von kornealen Epitheldefekten signifikant, während ersteres eher die Stabilität des Tränenfilms und letzteres die subjektiven Beschwerden stärker lindert.
In ihre prospektive, randomisierte klinische Studie schlossen die Wissenschaftler 80 Patienten/Augen mit einer EO jeden Schweregrades, aber einem derzeit inaktiven Krankheitsstadium, sowie einem DED ein, die sich im Zeitraum Mai bis Oktober 2020 in der Augenklinik der Shanghai Jiao Tong Universität (China) vorstellten. Die Arbeitsgruppe randomisierte die Kohorte in 2 Gruppen. Gruppe A bildeten 40 Patienten/Augen, die 3‑mal/d Vitamin-A-Palmitat-Gel 0,8 mg/g verwendeten und zur Gruppe B gehörten 40 Patienten/Augen, die 3‑mal/d Natriumhyaluronat-Augentropfen 0,1% verabreichten. Die Forschenden evaluierten die Effektivität der Wirkstoffe mithilfe der Befunde der Tränenfilmaufrisszeit (BUT), des Schirmer-1-Tests (ST), des Hornhaut-Fluoreszein-Anfärbe-Scores (FL) und der Werte auf dem OSDI-Fragebogen (Ocular Surface Disease Index) vor Therapiebeginn und nach 1 Monat. Die Wirksamkeit der Substanzen war gegeben, wenn sich der ST um 2 mm und die BUT um 2 s verbesserten bzw. der FL sich um 1 Punkt verringerte.
34 Teilnehmer in Gruppe A und 31 in Gruppe B schlossen die Studie ab.
Die Forscher ermittelten nach 1 Monat in Gruppe A eine Effektivitätsrate von 91,2%, wobei sich v.a. die Werte der BUT und des FL signifikant verbesserten (beide p<0,001). In Gruppe B wurde eine Rate von 67,7% verzeichnet, die v.a. auf einer signifikanten Verbesserung der Werte auf dem OSDI-Score und des FL basierte (beide p=0,002). Ferner eruierten die Experten, dass Gruppe A eine signifikant längere BUT zeigte als Gruppe B (p=0,009) und sich Vitamin‑A als wirksamer gegenüber Hyaluron erwies.
(tt)