INDIANAPOLIS (Biermann) — Eine erste konsekutive Studie von 350 DSEK (Descemet Stripping Endothelial Keratoplasty)-Fällen bei 290 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren wurde retrospektiv auf die Ergebnisse nach 15 Jahren überprüft.
Alle Patienten wurden zwischen Dezember 2003 und Dezember 2005 wegen Fuchs-Dystrophie (86 %), pseudophaken/aphaken bullösen Keratopathie (10 %) oder fehlgeschlagener perforierender Keratoplastik (4 %) mittels DSEK versorgt.
Analysiert wurden der beste brillenkorrigierte Virus (BSCVA), die Endothelzelldichte (ECD) und ein mögliches Transplantatversagen (definiert als Retransplantat oder anhaltender Verlust der Stromaklarheit).
Nach 15 Jahren waren 46 von 350 DSEK-Transplantaten (13 %) erfolglos. Bei weiteren 155 Transplantaten (44 %) waren die Patienten in der Zwischenzeit verstorben. Untersucht werden konnten 84 der verbleibenden 149 Transplantate (56 %). Nach Berücksichtigung des Verlusts bis zur Nachsorge betrug die Wahrscheinlichkeit eines Transplantatversagens 7 % nach fünf Jahren, 16 % nach zehn Jahren und 23 % nach 15 Jahren. Der Hauptrisikofaktor für spätes Endothelversagen war das präoperative Glaukom (Hazard Ratio: 4,4 für ein mit Augentropfen behandeltes und 24 für ein chirurgisch behandeltes Glaukom). Die Wahrscheinlichkeit einer immunologischen Abstoßungsreaktion betrug 7 % nach einem Jahr, 14 % nach zehn Jahren und 17 % nach 15 Jahren. Die mittlere Spender-ECD sank von 3030 Zellen/mm2 vor DSEK auf 1973 Zellen/mm2 nach sechs Monaten (36 % Verlust) und 705 Zellen/mm2 nach 15 Jahren (78 % Verlust). Der mediane BSCVA, einschließlich der Augen mit okulärer Komorbidität, betrug präoperativ 20/60, 20/40 nach drei bis zwölf Monaten und 20/30 nach zwei bis 15 Jahren.
Eine DSEK, welche im weiteren Verlauf technisch noch verfeinert wurde, führte bereits in dieser frühen Kohorte zu einer hervorragenden langfristigen visuellen Rehabilitation und zum Überleben des Transplantats. (ak)