ROTTERDAM (Bier­mann) — Eine große Pati­en­ten­ko­hor­te mit einer Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von bis zu zehn Jahren nach DMEK (Desce­met membra­ne endo­the­li­al kera­to­plas­ty) bei Fuchs´scher endo­the­lia­ler Horn­haut­dys­tro­phie (FECD) wurde in Bezug auf chir­ur­gi­sche Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Schwe­re­grad der Erkran­kung bewertet.
Die Kohor­te dieser retro­spek­ti­ven Studie umfass­te 750 Augen, die einer DMEK wegen FECD (86%), bullö­ser Kera­topa­thie (BK, 9%) und ande­ren Indi­ka­tio­nen (5%) unter­zo­gen wurden. Basie­rend auf der modi­fi­zier­ten Krach­mer-Einstu­fung wiesen 186 Augen (29 %) eine mäßige FECD (Krach­mer-Grad 3–4) und 440 Augen (68 %) eine fort­ge­schrit­te­ne FECD (Krach­mer-Grad 5–6) auf. Unter­sucht wurden insbe­son­de­re best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), zentra­le Horn­haut­di­cke, Endo­thel­zell­dich­te (ECD), Endo­thel­zell­ver­lust (ECL), post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­ti­ons­ra­te und Transplantatüberleben.
Der mitt­le­re 10-Jahres-BCVA betrug 0,08 +/- 0,28 logMAR (n = 96) und blieb zwischen fünf und zehn Jahren post­ope­ra­tiv stabil (alle P > 0,05). Der mitt­le­re ECL nach fünf und zehn Jahren betrug 56 % +/- 17 % (n = 460) bzw. 66 % +/- 14 % (n = 96) (P < 0,05). Die Zehn-Jahres-Über­le­bens­ra­te des Trans­plan­tats für die gesam­te Kohor­te betrug 0,85 (95 %-Konfi­denz­in­ter­vall 0,82–0,89). BCVA und ECD unter­schie­den sich nach ein bis fünf Jahren zwischen Augen mit unter­schied­li­chen chir­ur­gi­schen Indi­ka­tio­nen (alle P < 0,05). FECD-Augen hatten im Vergleich zu BK-Augen eine höhere Trans­plan­ta­t­über­le­bens­ra­te (0,90 vs. 0,60, P = 0,001). Augen mit mäßi­ger FECD hatten besse­re BCVA‑, ECD- und Trans­plan­ta­t­über­le­bens­er­geb­nis­se als Augen mit fort­ge­schrit­te­ner  FECD (alle P < 0,05). Eine gering­fü­gi­ge Trans­plan­tat­ab­lö­sung (P = 0,04) und ein nied­ri­ge­rer Spen­der-ECD (P = 0,01) stan­den im Zusam­men­hang mit einem nied­ri­ge­ren Zehn-Jahres-ECD.
Augen, die wegen mittel­schwe­rer FECD operiert wurden, zeig­ten die höchs­te Über­le­bens­wahr­schein­lich­keit des Trans­plan­tats und hervor­ra­gen­de Lang­zeit­er­geb­nis­se. (ak)