TORONTO (Bier­mann) — Ziel einer retro­spek­ti­ven kana­di­schen Studie war, die klini­schen Ergeb­nis­se der Desce­met-Membran-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (DMEK) in Kombi­na­ti­on mit einer trans­skleral naht­fi­xier­ten Intrao­ku­lar­lin­se (IOL) im Vergleich zur DMEK in Kombi­na­ti­on mit Phako­emul­si­fi­ka­ti­on und Hinter­kam­mer-IOL (Phako-DMEK) zu untersuchen.

Einge­schlos­sen wurden Pati­en­ten, die sich zwischen 2016 und 2021 am Toron­to Western Hospi­tal oder am Kensing­ton Eye Insti­tu­te (Toron­to, ON, Kanada) einer DMEK in Kombi­na­ti­on mit einer trans­skleral naht­fi­xier­ten IOL oder einer Phako-DMEK zur Behand­lung einer Fuchs’schen endo­the­lia­len Horn­haut­dys­tro­phie unter­zo­gen hatten und bei denen eine Nach­be­ob­ach­tung von mindes­tens 18 Mona­ten erfolg­te. Die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se waren die post­ope­ra­ti­ve distanz­kor­ri­gier­te Sehschär­fe, die Rebubb­ling-Rate, die Über­le­bens­ra­te des Trans­plan­tats und das Auftre­ten von Komplikationen.
Es wurden 21 Fälle von DMEK in Kombi­na­ti­on mit einer trans­skleral genäh­ten IOL (DMEK-TSS-IOL) und 44 Fälle von Phaco-DMEK ausge­wer­tet. Zwölf Augen (57,15%) hatten eine falt­ba­re drei­tei­li­ge IOL aus Acryl (AR40E) und neun Augen (42,85%) eine eintei­li­ge IOL aus Poly­me­thyl­me­thacry­lat (PMMA) (CZ70BD) erhalten.

Der Fern­vi­sus verbes­ser­te sich zwölf Monate nach der DMEK-TSS-IOL signi­fi­kant von 1,48 +/- 0,62 (SD) auf 0,86 +/- 0,82 logMAR (P = 0,01) und nach der Phaco-DMEK von 0,41 +/- 0,29 logMAR auf 0,11 +/- 0,11 logMAR (P < 0,0001). Es wurden im Vergleich der beiden Grup­pen keine statis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schie­de in der Endo­thel­zell­dich­te bei den Spen­der­horn­häu­ten( P = 0,97) oder nach einem Jahr ( P = 0,11) beob­ach­tet. Ein Re-Bubb­ling war bei 33,33 % der DMEK-TSS-IOL-Augen und bei 25 % der Phaco-DMEK-Augen erfor­der­lich (P = 0,55). Trans­plan­ta­t­über­le­bens­ra­te lag in der DMEK-TSS-IOL-Gruppe bei 76,19 % und in der Phako-DMEK-Gruppe bei 90,90 % (P = 0,13).

Für erfah­re­ne Chir­ur­gen seien trans­skleral naht­fi­xier­te IOL in Kombi­na­ti­on mit einer DMEK eine gute Option für die Versor­gung von apha­ken Augen mit Endo­thel­er­kran­kung. Glei­ches gelte für Augen, die einen IOL-Austausch benö­tig­ten. Im Vergleich zur routi­ne­mä­ßi­gen Phako-DMEK seien  jedoch die Kompli­ka­ti­ons­ra­ten höher und die Über­le­bens­ra­ten nach 18 Mona­ten nied­ri­ger, so die Autoren der Studie. (ak)