LOS ANGELES (Bier­mann) — Eine Pilz­in­fek­ti­on nach DMEK (Desce­met Membra­ne Endo­the­li­al Kera­to­plas­ty) ist eine selte­ne, aber schwer­wie­gen­de Kompli­ka­ti­on, die bei fast 25% der betrof­fe­nen Auge mit einem Visus­ver­lust bis hin zu einem Virus von nur noch Fingerzäh­len einher­ge­hen kann.
In einer retro­spek­ti­ven Fall­se­rie wurden Daten von nach­ge­wie­se­nen Pilz­in­fek­tio­nen nach DMEK, welche sich in der Lite­ra­tur, von Chir­ur­gen berich­tet und in den Daten­ban­ken der die Eye Bank Asso­cia­ti­on of Ameri­ca zwischen Januar 2011 und Dezem­ber 2020 analy­siert. Unter­sucht wurden die Inzi­denz, das klini­sche Erschei­nungs­bild und der Verlauf der Erkrankung.

Die Inzi­denz von Pilz­in­fek­tio­nen, Pilz­ke­ra­ti­tis und Pilzen­do­ph­thal­mi­tis nach DMEK betrug in Ameri­ka von 2011 bis 2020 3,5, 1,3 bzw. 2,2 pro 10.000 Fälle, ohne signi­fi­kant stei­gen­de Tendenz.Es wurden 34 Fälle iden­ti­fi­ziert, davon 14 (41,2 %) veröf­fent­licht und 20 (58,8 %) unver­öf­fent­licht. In 20 der 34 Fälle (58,8 %) wurden Pilz­kul­tu­ren des Spen­der­ge­we­bes ange­legt, die in 19 der 20 Fälle (95,0 %) posi­tiv waren. Alle bis auf eine wiesen eine Candi­da-Art auf.
In 29 der 34 Fälle (85,3 %) wurden Pilz­kul­tu­ren des Empfän­gers unter­sucht. Diese waren in 26 der 29 Fälle (89,7 %) posi­tiv. Auch hier wiesen alle bis auf eine Kultur eine Candi­da-Art auf.
Die Infek­ti­on trat durch­schnitt­lich 33 +/- 38 Tage (Median 23, Range 2–200, einmal 949) nach der Trans­plan­ta­ti­on auf. In 25 Fällen (73,5 %) entwi­ckel­te sich eine Endo­ph­thal­mi­tis, in neun Fällen (26,5 %) eine Kera­ti­tis. Bei allen 27 Augen mit Behand­lungs­da­ten wurde eine topi­sche, intrastroma­le, intra­ka­me­ra­le, intra­vit­rea­le oder syste­mi­sche anti­my­ko­ti­sche Thera­pie ange­wen­det. Bei 21 der 27 Augen (77,8 %) war ein chir­ur­gi­scher Eingriff (völli­ge oder teil­wei­se Explan­ta­ti­on des Trans­plan­tats, wieder­hol­te endo­the­lia­le Kera­to­plas­tik, perfo­rie­ren­de Kera­to­plas­tik und/oder Pars-plana-Vitrek­to­mie) erfor­der­lich. Die korri­gier­te Sehschär­fe in der Ferne lag bei der letz­ten Nach­un­ter­su­chung bei ≥ 20/40 bei 13 der 27 Augen (48,1 %) und bei sechs Augen (22,2%) bei Fingerzäh­len oder weni­ger. (ak)