Utrecht (Bier­mann) — Ein Mapping mittels Pachy­me­trie am ersten post­ope­ra­ti­ven Tag nach DMEK (Desce­met Membra­ne Endo­the­li­al Kera­to­plasty) kann als Vorher­sa­ge­fak­tor für eine frühe Trans­plan­tat­ab­lö­sung hilf­reich sein. Das hier­mit erstell­te Vorher­sa­ge­mo­dell zeigte in einer Studie aus Utrecht eine gute bis exzel­len­te Perfor­mance. Es sei möglich, Pati­en­ten mit Risiko für eine Trans­plan­tat­ab­lö­sung zu iden­ti­fi­zie­ren und indi­vi­du­ell post­ope­ra­tiv zu betreu­en, so die Autoren der Studie.
Zur Beur­tei­lung wurde eine Post-hoc-Analy­se der Daten von 65 pseu­do­pha­ken Augen von Pati­en­ten mit Fuchs´scher Endo­thel­dys­tro­phie und Z.n. DMEK zwischen Dezem­ber 2018 und April 2021 aus der Advan­ced Visua­liza­ti­on In Corne­al Surgery Evalua­ti­on, einer inter­na­tio­na­len rando­mi­sier­ten kontrol­lier­ten Multi­cen­ter-Studie durchgeführt.
Pro Pati­ent wurde ein Auge in die Analy­se einge­schlos­sen. Präope­ra­tiv und am ersten post­ope­ra­ti­ven Tag wurde eine ante­rio­re opti­sche Kohä­renz-Tomo­gra­phie (OCT) mit einer Pachy­me­trie bestehend aus 25 Zonen durch­ge­führt. Weiter­hin wurden die Horn­haut­di­cke und das Vorhan­den­sein einer mögli­chen Trans­plan­tat­ab­lö­sung doku­men­tiert. Es wurden Trans­plan­tat­ab­lö­sun­gen jegli­cher Größe in die Studie einbe­zo­gen — unab­hän­gig von nach­fol­gen­den klini­schen Inter­ven­tio­nen. Es wurden zwei Vorher­sa­ge­me­tho­den evalu­iert. Ein Modell basier­te auf der abso­lu­ten Horn­haut­di­cke, das zweite war ein Regressions-Modell.
Von 65 einge­schlos­se­nen Augen entwi­ckel­ten 33 Augen eine Trans­plan­tat­ab­lö­sung. Präope­ra­tiv bestan­den zwischen den beiden Grup­pen keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de (P = 0,221). Die Horn­haut­di­cke war in den Berei­chen mit abge­ho­be­nem Trans­plan­tat signi­fi­kant höher im Vergleich zu Berei­chen mit anlie­gen­dem Trans­plan­tat ( P < 0,001). Das Regres­si­ons-Vorher­sa­ge­mo­dell hatte eine Area under the Curve (AUC) von 0,87 (Sensi­ti­vi­tät 0,79, Spezi­fi­tät 0,75), während das Modell basie­rend auf der abso­lu­ten Horn­haut­di­cke eine AUC von 0,65 erreich­te. (ak)