DMEK

Ein-Jahres-Erfolgsrate unabhängig vom Diabetesstatus des Spenders sehr hoch

1. November 2025

BIERMANN – India­na­po­lis (USA). In einer multi­zen­tri­schen, doppel­blin­den, rando­mi­sier­ten klini­schen Studie hat ein Team US-ameri­ka­ni­scher Wissen­schaft­ler erforscht, ob die Ein-Jahres-Erfolgs­ra­te der Desce­met-Membran-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (DMEK) durch eine Diabe­tes­er­kran­kung des Horn­haut­spen­ders beein­flusst wird.

Sollte dies nicht der Fall sein, so die These, sollte der Pool poten­zi­el­ler Spen­der erwei­tert werden.

Die Unter­su­chung wurde von Febru­ar 2022 bis Juli 2025 an 28 klini­schen Zentren (46 Chir­ur­gen) durch­ge­führt. Die Spen­der­horn­häu­te stamm­ten aus 13 Augen­kli­ni­ken in den USA. Die Autoren nahmen 1097 Perso­nen mit gerin­gem bis mitt­le­rem Risiko für eine DMEK (95% aufgrund einer Fuchs-Endo­thel­dys­tro­phie) in die Studie auf (1421 Augen; media­nes Alter 71 Jahre [Inter­quar­til­be­reich 66–76]; 631 Frauen [57,5%]).

Die kumu­la­ti­ve Wahr­schein­lich­keit für den Trans­plan­tat­er­folg nach einem Jahr betrug 96,3% (95%-Konfidenzintervall [KI] 95,0–97,5) bei 912 Augen (64,2%), die Gewebe von Nicht­dia­be­ti­kern erhal­ten hatten, bezie­hungs­wei­se lag bei 97,1% (95%-KI 95,5–98,4) bei 509 Augen (35,8%), deren trans­plan­tier­tes Gewebe von Spen­dern mit Diabe­tes stamm­te (Diffe­renz zwischen den Grup­pen: 0,7 Prozent­punk­te; 95%-KI ‑1,2 bis 2,6; p=0,63).

Die kumu­la­ti­ve Wahr­schein­lich­keit für eine erfolg­rei­che Über­tra­gung von Gewebe betrug nach einem Jahr 96,5% (95%-KI 93,6–98,9) in der Subgrup­pe, in der Trans­plan­ta­te von Spen­dern mit schwach ausge­präg­tem Diabe­tes verwen­det worden waren (n=173). In der Unter­grup­pe mit Trans­plan­te­ten von Spen­dern mit mittel­schwe­rem bis schwe­rem Diabe­tes (n=336) lag diese Rate bei 97,3% (95%-KI 95,4–98,8). Die Schwe­re­grad­ein­tei­lung des Diabe­tes erfolg­te anhand einer Skala, die auf der Kran­ken­ge­schich­te basierte.

Die Raten für primä­res Trans­plan­tat­ver­sa­gen, frühes Versa­gen aufgrund chir­ur­gi­scher Kompli­ka­tio­nen und späte­res Versa­gen lagen bei Empfän­gern von Gewebe nicht­dia­be­ti­scher Spen­der bei 2,5% (23/912) bezie­hungs­wei­se 0,7% (6/912) und 0,3% (3/912). Bei Empfän­gern von Gewebe diabe­ti­scher Spen­der betru­gen die entspre­chen­den Raten 2,6% (13/509) bezie­hungs­wei­se 0,4% (2/509) und 0%. In der Studie traten keine Absto­ßungs­re­ak­tio­nen auf.

Die Ergeb­nis­se spre­chen laut den Autoren „deut­lich dafür, dass die Verwen­dung von Gewebe von Spen­dern mit Diabe­tes für DMEK unein­ge­schränkt möglich ist“.

(ac)

Autoren: Price Jr FW et al.
Korrespondenz: fprice@pricevisiongroup.net
Studie: Donor Diabetes and 1-Year Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty Success Rate: A Randomized Clinical Trial
Quelle: JAMA Ophthalmol, 17.10.2025
doi: 10.1001/jamaophthalmol.2025.4253

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