DMEK bei Pseudophakie

Oberkörperhochlagerung verhindert früh postoperative IOD-Dekompensationen

9. Mai 2023

KÖLN (Bier­mann) — Eine Studie aus Köln analy­sier­te den Einfluss der Pati­en­ten­la­ge­rung auf den Augen­in­nen­druck (IOD) nach DMEK (Desce­met Membra­ne Endo­the­li­al Kera­to­plasty) bei pseu­do­pha­ken Pati­en­ten, die wegen Fuchs´scher Endo­thel­dys­tro­phie behan­delt wurden.

In die prospek­ti­ve, einfach verblin­de­te, rando­mi­sier­te, kontrol­lier­te klini­sche Studie wurden 40 Pati­en­ten einge­schlos­sen. Die Pati­en­ten erhiel­ten einen Tag präope­ra­tiv eine YAG-Irido­to­mie und eine 80%ige Vorder­kam­mer­tam­po­na­de [20%ige Konzen­tra­ti­on von Schwe­fel­hexa­fluo­rid (SF6)]. Die post­ope­ra­ti­ve Lage­rung erfolg­te entwe­der in Rücken­la­ge (Gruppe 1) oder im Sitzen (Gruppe 2, mindes­tens 30 Grad Ober­kör­per­hoch­la­ge­rung). Der IOD wurde mit dem iCare-Tono­me­ter gemessen.

Post­ope­ra­tiv gab es keinen statis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied im IOD: 

Gruppe 1 zeigte nach einer Stunde einen IOD von 13,9 mmHg (+/- 4,2 mm Hg), Gruppe 2 einen IOD von 13,6 mmHg (+/- 4,1 mm Hg) (P = 1,00). Nach zwei Stun­den wurde in Gruppe 1 ein IOD von 13,9 mmHg (+/- 5,4 mm Hg) und in Gruppe 2 ein IOD von 15,3 mm Hg (+/- 4,6 mmHg) gemes­sen. (p = 0,370). Zum Mess­zeit­punkt nach vier Stun­den fand sich in Gruppe 1 ein IOD von 13,8 mmHg (+/- 4,2 mmHg) und in Gruppe 2 von 15,2 mmHg (+/- 4,2 mmHg) ( P = 0,401).
In Gruppe 1 zeig­ten 10 % der Pati­en­ten IOD-Dekom­pen­sa­tio­nen weit über 30 mmHg und in Gruppe 2, es gab keine IOD-Dekompensationen.

Eine Sitzen­de Posi­ti­on führte zu einer rela­ti­ven Risi­ko­re­duk­ti­on von 100 % und einer abso­lu­ten Risi­ko­re­duk­ti­on von 10 % in Bezug auf IOD-Dekompensationen.
Die Anzahl der Pati­en­ten, die sitzen muss­ten, um eine zusätz­li­che IOD-Dekom­pen­sa­ti­on zu verhin­dern, lag bei zehn.
Die korri­gier­te Sehschär­fe und die Verrin­ge­rung der Horn­haut­di­cke waren zwischen den beiden Grup­pen im Nach­be­ob­ach­tungs­zeit­raum von bis zu einem Monat vergleichbar.

Nach DMEK bei pseu­do­pha­ken Augen mit 80%iger Vorder­kam­mer­tam­po­na­de verhin­dert somit eine Lage­rung der Pati­en­ten mit mindes­tens 30 Grad Ober­kör­per­hoch­la­ge­rung unmit­tel­bar nach der Opera­ti­on bis zur Schla­fens­zeit verläss­lich IOD-Dekompensationen

Autoren: Haendel A et al.
Korrespondenz: Alexander.Haendel@uk-koeln.de
Studie: Influence of Body Position on Intraocular Pressure After Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty: A Prospective Randomized Trial
Quelle: Cornea. 2023 Mar 1;42(3):320-325.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003010

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