KÖLN (Biermann) — Eine Studie aus Köln analysierte den Einfluss der Patientenlagerung auf den Augeninnendruck (IOD) nach DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) bei pseudophaken Patienten, die wegen Fuchs´scher Endotheldystrophie behandelt wurden.
In die prospektive, einfach verblindete, randomisierte, kontrollierte klinische Studie wurden 40 Patienten eingeschlossen. Die Patienten erhielten einen Tag präoperativ eine YAG-Iridotomie und eine 80%ige Vorderkammertamponade [20%ige Konzentration von Schwefelhexafluorid (SF6)]. Die postoperative Lagerung erfolgte entweder in Rückenlage (Gruppe 1) oder im Sitzen (Gruppe 2, mindestens 30 Grad Oberkörperhochlagerung). Der IOD wurde mit dem iCare-Tonometer gemessen.
Postoperativ gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied im IOD:
Gruppe 1 zeigte nach einer Stunde einen IOD von 13,9 mmHg (+/- 4,2 mm Hg), Gruppe 2 einen IOD von 13,6 mmHg (+/- 4,1 mm Hg) (P = 1,00). Nach zwei Stunden wurde in Gruppe 1 ein IOD von 13,9 mmHg (+/- 5,4 mm Hg) und in Gruppe 2 ein IOD von 15,3 mm Hg (+/- 4,6 mmHg) gemessen. (p = 0,370). Zum Messzeitpunkt nach vier Stunden fand sich in Gruppe 1 ein IOD von 13,8 mmHg (+/- 4,2 mmHg) und in Gruppe 2 von 15,2 mmHg (+/- 4,2 mmHg) ( P = 0,401).
In Gruppe 1 zeigten 10 % der Patienten IOD-Dekompensationen weit über 30 mmHg und in Gruppe 2, es gab keine IOD-Dekompensationen.
Eine Sitzende Position führte zu einer relativen Risikoreduktion von 100 % und einer absoluten Risikoreduktion von 10 % in Bezug auf IOD-Dekompensationen.
Die Anzahl der Patienten, die sitzen mussten, um eine zusätzliche IOD-Dekompensation zu verhindern, lag bei zehn.
Die korrigierte Sehschärfe und die Verringerung der Hornhautdicke waren zwischen den beiden Gruppen im Nachbeobachtungszeitraum von bis zu einem Monat vergleichbar.
Nach DMEK bei pseudophaken Augen mit 80%iger Vorderkammertamponade verhindert somit eine Lagerung der Patienten mit mindestens 30 Grad Oberkörperhochlagerung unmittelbar nach der Operation bis zur Schlafenszeit verlässlich IOD-Dekompensationen