Diabe­ti­sches Maku­la­ödem und VEGF-Inhibitor-Therapie

Ansprechen und Prognose variieren zwischen den Subtypen

6. Februar 2023

SUZHOU (Bier­mann) – Einer aktu­el­len Studie zufol­ge hängen die anato­mi­schen und funk­tio­nel­len Erfol­ge einer Anti-VEGF-Thera­pie bei einem Diabe­ti­schen Maku­la­ödem (DMÖ) haupt­säch­lich von dessen morpho­lo­gi­scher Struk­tur ab, gefolgt von weite­ren reti­na­len Befun­den in der OCT, die sich zudem als prognos­ti­sche Biomar­ker eignen.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 95 Pati­en­ten (130 Augen) mit einem DMÖ ein und teil­ten die Kohor­te je nach Morpho­lo­gie des DMÖ in 3 Grup­pen auf. Die DRT-Gruppe bilde­ten 40 Augen mit einer diffu­sen reti­na­len Verdi­ckung, die CME-Gruppe umfass­te 46 Augen mit einem zysto­iden Maku­la­ödem, und zur SRD-Gruppe gehör­ten 44 Augen mit einer serö­sen Abla­tio. Bei allen Augen erfolg­ten 5 monat­li­che intra­vit­rea­le Injek­tio­nen (IVI) mit Afli­ber­cept. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te nach jeder IVI sowie nach 6 bzw. 12 Mona­ten die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) und mithil­fe der Spec­tral-Domain-OCT (SD-OCT) die zentra­le Makula-Dicke (CMT) sowie reti­na­le Struk­tur­merk­ma­le. Zu Studi­en­be­ginn lagen keine signi­fi­kan­ten inter­grup­pa­len Unter­schie­de in Bezug auf die BCVA (p=0,273) oder die CMT (p=0,115) vor.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die BCVA in der DRT-Gruppe über den gesam­ten Studi­en­zeit­raum signi­fi­kant verbes­ser­te (p=0,018), während die CME- und die SRD-Gruppe nur einen nicht­si­gni­fi­kan­ten Anstieg verzeich­ne­ten (p=0,062; p=0,074). Demge­gen­über eruier­ten die Reti­no­lo­gen in allen Grup­pen eine signi­fi­kan­te Abnah­me der CMT gegen­über dem Ausgangs­wert (DRT p=0,001; CME p=0,004; SRD p=0,009), wobei die Reduk­ti­on wieder­um bei den DRT- im Vergleich zu den CME- und den SRD-Augen am stärks­ten ausfiel (p=0,009). Zudem analy­sier­ten die Exper­ten mittels einer binä­ren logis­ti­schen Regres­si­on, dass folgen­de Merk­ma­le (als unab­hän­gi­ge Risi­ko­fak­to­ren) Prädik­to­ren für ein schlech­tes Thera­pie­an­spre­chen darstell­ten: der DMÖ-Subtyp (p=0,006), eine Desin­te­gri­tät der Ellip­so­id-Zone (p=0,004) oder der Membra­na limi­tans exter­na (p=0,001) sowie eine Desor­ga­ni­sa­ti­on der inne­ren Netz­haut­schich­ten (p=0,002).

(tt)

Autoren: Gu Z et al.
Korrespondenz: Ting Xi; xiting1981@hotmail.com
Studie: Optical coherence tomography classifications of diabetic macular edema and response to aflibercept: One-year follow-up outcomes in a Chinese population
Quelle: Medicine (Baltimore) 2023; Jan 27;102(4):e32815.
Web: dx.doi.org/10.1097/MD.0000000000032815

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