SUZHOU (Biermann) – Einer aktuellen Studie zufolge hängen die anatomischen und funktionellen Erfolge einer Anti-VEGF-Therapie bei einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) hauptsächlich von dessen morphologischer Struktur ab, gefolgt von weiteren retinalen Befunden in der OCT, die sich zudem als prognostische Biomarker eignen.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 95 Patienten (130 Augen) mit einem DMÖ ein und teilten die Kohorte je nach Morphologie des DMÖ in 3 Gruppen auf. Die DRT-Gruppe bildeten 40 Augen mit einer diffusen retinalen Verdickung, die CME-Gruppe umfasste 46 Augen mit einem zystoiden Makulaödem, und zur SRD-Gruppe gehörten 44 Augen mit einer serösen Ablatio. Bei allen Augen erfolgten 5 monatliche intravitreale Injektionen (IVI) mit Aflibercept. Die Arbeitsgruppe evaluierte nach jeder IVI sowie nach 6 bzw. 12 Monaten die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) und mithilfe der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) die zentrale Makula-Dicke (CMT) sowie retinale Strukturmerkmale. Zu Studienbeginn lagen keine signifikanten intergruppalen Unterschiede in Bezug auf die BCVA (p=0,273) oder die CMT (p=0,115) vor.
Die Forscher ermittelten, dass sich die BCVA in der DRT-Gruppe über den gesamten Studienzeitraum signifikant verbesserte (p=0,018), während die CME- und die SRD-Gruppe nur einen nichtsignifikanten Anstieg verzeichneten (p=0,062; p=0,074). Demgegenüber eruierten die Retinologen in allen Gruppen eine signifikante Abnahme der CMT gegenüber dem Ausgangswert (DRT p=0,001; CME p=0,004; SRD p=0,009), wobei die Reduktion wiederum bei den DRT- im Vergleich zu den CME- und den SRD-Augen am stärksten ausfiel (p=0,009). Zudem analysierten die Experten mittels einer binären logistischen Regression, dass folgende Merkmale (als unabhängige Risikofaktoren) Prädiktoren für ein schlechtes Therapieansprechen darstellten: der DMÖ-Subtyp (p=0,006), eine Desintegrität der Ellipsoid-Zone (p=0,004) oder der Membrana limitans externa (p=0,001) sowie eine Desorganisation der inneren Netzhautschichten (p=0,002).
(tt)