Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem und Thera­pie­re­sis­tenz gegen Anti-VEGF

Erhöhte Anzahl an Mikroaneurysmata paramakulär erweist sich als Prädiktor

21. Dezember 2022

YAMAGUCHI (Bier­mann) – Bislang ist bekannt, dass Mikroaneu­rys­ma­ta (MA) bei Pati­en­ten mit einer Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie und/oder einem Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dem (DMÖ) auf eine Progres­si­on der Erkran­kung hindeu­ten. Eine aktu­el­len Veröf­fent­li­chung hat nun gezeigt, dass MA, die vorwie­gend im Bereich nasal der Makula loka­li­siert sind, bei Pati­en­ten mit einem thera­pi­e­nai­ven DMÖ vor Beginn einer Behand­lung mit VEGF-Inhi­bi­to­ren prognos­ti­sche Biomar­ker für ein schlech­tes Thera­pie­an­spre­chen darstel­len. Den Autoren der Arbeit zufol­ge können diese MA mithil­fe der Indo­cya­nin­grün-Angio­gra­phie (ICG‑A) besser nach­ge­wie­sen werden als mittels der Fluo­res­zenz (FAG)- oder der OCT-Angio­gra­phie (OCT‑A).

In ihre retro­spek­ti­ve Post-hoc-Analy­se der prospek­ti­ven, multi­zen­tri­schen klini­schen Studie RELAND zu Rani­bi­zumab (RBZ) schlos­sen die Wissen­schaft­ler 48 Pati­en­ten mit DME. Die Forschen teil­ten die Kohor­te entspre­chend den funk­tio­nel­len und morpho­lo­gi­schen Ergeb­nis­sen nach einer Upload-Phase (3 monat­li­che intra­vit­rea­len Injek­tio­nen; [IVI]) in die Respon­der-Gruppe (n=36; Verbes­se­rung des Visus um ≥5 Buch­sta­ben und/oder der zentra­len Netz­haut­di­cke um ≥20%) und in die Non-Respon­der-Gruppe (n=12) auf. 3 Reti­no­lo­gen über­prüf­ten unab­hän­gig vonein­an­der mithil­fe der 3 bild­ge­ben­den Verfah­ren die Anzahl sowie die Vertei­lung der MA vor den IVI in jedem Bereich eines ETDRS-Gitters. Die Arbeits­grup­pe analy­sier­te die Ergeb­nis­se auf Basis des Mittel­wer­tes der MA-Anzahl, die von den Gutach­tern gemes­sen wurde.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Non-Respon­der-Gruppe in der ICG‑A eine signi­fi­kant höhere präope­ra­ti­ve Anzahl an MA im Bereich nasal der Makula bzw. nasal der Fovea aufwies als die Respon­der-Gruppe (nasal para­ma­ku­lär 12,5±10,6 vs. 5,7±5,7; p=0,048; nasal para­fove­al 1,4±2,1 vs. 0,4±0,7; p=0,039), während kein signi­fi­kan­ter Unter­schied bei der Loka­li­sa­ti­on in der FAG oder der OCT‑A beob­ach­tet wurde. Ebenso konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass sich die Gesamt­an­zahl an MA in beiden Grup­pen weder in der ICG‑A noch in der FAG oder der OCT‑A signi­fi­kant unterschied.

(tt)

Autoren: Hatano M et al.
Korrespondenz: Kazuhiro Kimura; kimura@yamaguchi-u.ac.jp
Studie: Evaluation of microaneurysms as predictors of therapeutic response to anti-VEGF therapy in patients with DME
Quelle: PLoS One 2022; Nov 28;17(11):e0277920.
Web: dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0277920

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