Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem und Thera­pie mit VEGF-Inhibitoren

Kombination mit Calciumdobesilat verringert Injektionsfrequenz

28. November 2022

SEOUL (Bier­mann) – Bei Calci­um­do­bes­i­lat (CaD; orale Appli­ka­ti­on) handelt es sich um eine vaso­pro­tek­ti­ve Substanz, welche bei einer Mikro­an­gio­pa­thie zum Einsatz kommt und die Blut­vis­ko­si­tät senken, die Kapil­lar­per­mea­bi­li­tät verrin­gern, die Throm­bo­zy­ten­ak­ti­vi­tät hemmen sowie die Produk­ti­on von VEGF vermin­dern soll. Eine aktu­el­le Veröf­fent­li­chung hat nun gezeigt, dass eine kombi­nier­te Thera­pie mit CaD und VEGF-Inhi­bi­to­ren bei Pati­en­ten mit einem Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dem (DMÖ) syner­gis­tisch wirkt und die Häufig­keit intra­vit­rea­ler Injek­tio­nen (IVI) redu­ziert, bei gleich­wer­ti­gem Wirk­sam­keits- und Sicher­heits­pro­fil wie bei einer allei­ni­gen Anti-VEGF-Therapie.

In ihre retro­spek­ti­ve beob­ach­ten­de Fall­kon­troll­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler insge­samt 102 Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 57,72 ±9,91 Jahre) mit einem thera­pi­e­nai­ven DMÖ ein, von denen 48 Fälle nur mit Rani­bi­zumab (3 IVI im Upload, gefolgt von einem Pro-re-nata [PRN]-Regime; [RBZ-Gruppe]) und 54 kombi­niert behan­delt wurden (CaD-Gruppe; 3‑mal/d 1 Kapsel mit 500 mg). Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die Befun­de der Spec­tral-Domain-OCT, die Anzahl an IVI, die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) sowie die zentra­le Dicke der Makula (CMT) nach 3 bzw. 6 sowie 12 Mona­ten. Eine IVI wurde nach dem Upload gemäß präspe­zi­fi­zier­ten Akti­vi­täts­kri­te­ri­en (Verlust von >5 ETDRS-Buch­sta­ben oder Anstieg der CMT um >10%) durchgeführt.

Die Forscher ermit­tel­ten in beiden Grup­pen sowohl einen signi­fi­kan­ten Anstieg der BCVA als auch eine signi­fi­kan­te Abnah­me der CMT zu allen Kontroll­zeit­punk­ten (alle p<0,05), während keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwischen den Grup­pen bestan­den (p>0,05). Demge­gen­über konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass die mitt­le­re Anzahl an IVI nach 12 Mona­ten in der CaD-Gruppe signi­fi­kant gerin­ger ausfiel als in der RBZ-Gruppe (5,4 ±1,1 vs. 6,7 ±1,6 IVI; p<0,05). Darüber hinaus beob­ach­te­ten die Exper­ten in beiden Grup­pen weder okulä­re noch syste­mi­sche uner­wünsch­te Ereignisse.

(tt)

Autoren: Wang D et al.
Korrespondenz: Shuang Wu; cyrmyyyk1234@126.com
Studie: Intravitreal Ranibizumab Alone or in Combination with Calcium Dobesilate for the Treatment of Diabetic Macular Edema in Nonproliferative Diabetic Retinopathy Patients: 12-Month Outcomes of a Retrospective Study
Quelle: Int J Clin Pract 2022; Oct 20;2022:6725225.
Web: dx.doi.org/10.1155/2022/6725225

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