SEOUL (Biermann) – Bei Calciumdobesilat (CaD; orale Applikation) handelt es sich um eine vasoprotektive Substanz, welche bei einer Mikroangiopathie zum Einsatz kommt und die Blutviskosität senken, die Kapillarpermeabilität verringern, die Thrombozytenaktivität hemmen sowie die Produktion von VEGF vermindern soll. Eine aktuelle Veröffentlichung hat nun gezeigt, dass eine kombinierte Therapie mit CaD und VEGF-Inhibitoren bei Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) synergistisch wirkt und die Häufigkeit intravitrealer Injektionen (IVI) reduziert, bei gleichwertigem Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil wie bei einer alleinigen Anti-VEGF-Therapie.
In ihre retrospektive beobachtende Fallkontrollstudie schlossen die Wissenschaftler insgesamt 102 Patienten/Augen (mittleres Alter 57,72 ±9,91 Jahre) mit einem therapienaiven DMÖ ein, von denen 48 Fälle nur mit Ranibizumab (3 IVI im Upload, gefolgt von einem Pro-re-nata [PRN]-Regime; [RBZ-Gruppe]) und 54 kombiniert behandelt wurden (CaD-Gruppe; 3‑mal/d 1 Kapsel mit 500 mg). Die Arbeitsgruppe evaluierte die Befunde der Spectral-Domain-OCT, die Anzahl an IVI, die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) sowie die zentrale Dicke der Makula (CMT) nach 3 bzw. 6 sowie 12 Monaten. Eine IVI wurde nach dem Upload gemäß präspezifizierten Aktivitätskriterien (Verlust von >5 ETDRS-Buchstaben oder Anstieg der CMT um >10%) durchgeführt.
Die Forscher ermittelten in beiden Gruppen sowohl einen signifikanten Anstieg der BCVA als auch eine signifikante Abnahme der CMT zu allen Kontrollzeitpunkten (alle p<0,05), während keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bestanden (p>0,05). Demgegenüber konstatierten die Retinologen, dass die mittlere Anzahl an IVI nach 12 Monaten in der CaD-Gruppe signifikant geringer ausfiel als in der RBZ-Gruppe (5,4 ±1,1 vs. 6,7 ±1,6 IVI; p<0,05). Darüber hinaus beobachteten die Experten in beiden Gruppen weder okuläre noch systemische unerwünschte Ereignisse.
(tt)