Diabe­ti­sches Maku­la­ödem und suprachoro­ida­les Fluocinolon-Implantat

Lage am hinteren Pol erhöht Wirksamkeit und verringert anteriore Komplikationen

20. April 2023

KAIRO (Bier­mann) – Wie aus einer aktu­el­len Studie hervor­geht, erweist sich ein suprachoro­idal appli­zier­tes (SC) Fluo­ci­no­lo­nace­tonid-Implan­tat ([FAc; 0,19 mg]; Corti­cos­te­ro­id mit Lang­zeit­wir­kung und verzö­ger­ter Frei­set­zung über bis zu 3 Jahre) bei Pati­en­ten mit einem erfolg­los vorbe­han­del­ten Diabe­ti­schen Maku­la­ödem (DMÖ) als eine wirk­sa­me und siche­re Thera­pie­op­ti­on, insbe­son­de­re bei einer chro­nisch-refrak­tä­ren Form.

In eine retro­spek­ti­ve inter­ven­tio­nel­le Fall­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 12 Patienten/Augen (media­nes Alter 58 Jahre; 50% Männer; media­ne Diabe­tes­dau­er 13 Jahre; Phakie n=10; 83,3%) mit einem persis­tie­ren­den DMÖ (≥300 µm) nach intra­vit­rea­len Anti-VEGF-Injek­tio­nen und/oder Laser­ko­agu­la­tio­nen ein, bei denen eine 1‑malige SC-FAc-Implan­ta­ti­on erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe legte als wich­tigs­te Endpunk­te die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), die zentra­le Makula-Dicke (CMT) sowie uner­wünsch­te Ereig­nis­se (UE) fest. Mithil­fe der zwei­fak­to­ri­el­len Vari­anz­ana­ly­se nach Fried­man analy­sier­ten die Forschen­den Verän­de­run­gen der BCVA, des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) sowie des DMÖ zu verschie­de­nen Zeit­punk­ten. Die media­ne Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 12 Monate (Bereich 12–42).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die media­ne BCVA von 0,07 dezi­mal (Bereich 0,05–0,8) präope­ra­tiv auf 0,15 dezi­mal (Bereich 0,03–1,0) bei der letz­ten Kontrol­le signi­fi­kant verbes­ser­te (p=0,02), während die media­ne CMT von 544 µm (Bereich 354–745) auf 404 µm (Bereich 213–747) abnahm (p=0,4). Der media­ne IOD verän­der­te sich nicht signi­fi­kant zum Ausgangs­wert (17 [Bereich 14–21] vs. 19,5 mmHg [Bereich 15–22]; p=1,0). Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass 2 der 10 phaken Augen (20%) nach 12 Mona­ten eine nukleäre Kata­rakt, jedoch ohne Visus­be­ein­träch­ti­gung, entwi­ckel­ten und bei 6 Augen (50%) ein tran­si­en­ter IOD-Anstieg (≤10 mmHg zum initia­len Wert) verzeich­net wurde, welcher sich mittels topisch einge­setz­ter Antig­lau­koma­to­sa inner­halb von 3 Wochen normalisierte.

(tt)

Autoren: El Rayes EN et al.
Korrespondenz: Ehab N El Rayes; erayes1@hotmail.com
Studie: Visual function and retinal morphological changes after single suprachoroidal delivery of fluocinolone acetonide (Iluvien®) implant in eyes with chronic diabetic macular edema
Quelle: Int J Retina Vitreous 2023; Mar 29;9(1):20.
Web: dx.doi.org/10.1186/s40942-023-00458-9

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