JIANGYIN (Biermann) Bei einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) kann in bestimmten Fällen eine konventionelle Laserkoagulation (CLK) anstelle einer Erstlinientherapie mit VEGF-Inhibitoren erforderlich sein. Diese Therapie kann jedoch Gesichtsfelddefekte und andere laserinduzierte Komplikationen hervorrufen. Demgegenüber führt laut den Autoren einer aktuellen Arbeit eine unterschwellige Mikropuls-Laserkoagulation (SMLK) mit alternierenden „On/Off“-Zyklen der Laserpulse (fokussiert auf das retinale Pigmentepithel) zur Minimierung der Gewebeerhitzung sowie zu besseren morphologischen und funktionellen Erfolgen.
Die Wissenschaftler führten eine Literaturrecherche mit Metaanalyse in gängigen Datenbanken, einschließlich der CNKI-Datenbank (China National Knowledge Infrastructure) bis Dezember 2021 zu Studien durch, die die Wirksamkeit und Sicherheit zwischen der CLK und der SMLK bei Patienten mit einem DMÖ verglichen.
Die Forscher selektierten 8 randomisierte klinische Studien mit 546 Augen (n=271 CLK-Gruppe; n=275 SMLK-Gruppe) und evaluierten die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die zentrale Makula-Dicke (CMT) sowie die Kontrastsensitivität (CS). In den Studien wurde die SMLK entweder mit einer Wellenlänge von 577 oder 810 nm und „On“-Zyklen (Frequenzfolge der Mikropulse) von 5 oder 15% appliziert.
Die Retinologen ermittelten, dass die BCVA in der SMLK-Gruppe (gepoolte Ergebnisse), insbesondere bei einem „On“-Zyklus von 15% und beiden Wellenlängen, signifikant besser ausfiel als in der CLK-Gruppe (mittlerer Unterschied [MD] bei 577 nm ‑0,02 logMAR; MD bei 810 nm ‑0,09 logMAR; beide p<0,01). Ebenso erwies sich auch die Reduktion der CMT in der SMLK-Gruppe bei beiden Wellenlängen und einem „On“-Zyklus von 15% als gesteigerter gegenüber solcher in der CLK-Gruppe (MD bei 577 nm ‑32,87 µm; MD bei 810 nm ‑8,01; beide p<0,01). Zudem stellten die Experten bei den SMLK- im Vergleich zu den CLK-Augen, unabhängig von den Einstellungen, einen signifikant stärkeren Erhalt der CS (MD=1,96; p<0,01) fest.
(tt)