TAIPEH (Biermann) – Patienten mit einem therapierefraktären Diabetischen Makulaödem (DMÖ) profitieren im Hinblick auf die morphologischen und funktionellen Erfolge stärker von einer intravitrealen Dexamethason(DEX)-Implantation als von intravitrealen Injektionen (IVI) mit Anti-VEGF, während sich die funktionellen Ergebnisse bei einem nicht refraktären DMÖ in etwa entsprechen. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung.
Die Wissenschaftler führten eine Literaturrecherche bis 12/2021 in PubMed, Cochrane Library und Embase zu randomisierten und nichtrandomisierten klinischen Studien durch. Die Arbeitsgruppe selektierte 30 Arbeiten mit 2409 Augen, in denen die Wirksamkeit zwischen einer DEX-Implantation und Anti-VEGF-IVI verglichen wurde. Die Forschenden evaluierten ferner mittels einer Metaanalyse mögliche Faktoren, die die Wirksamkeit der Therapie beeinflussen könnten. 5 Studien umfassten Patienten mit einem resistenten und 25 solche mit einem nicht resistenten DMÖ, von denen in 8 Studien Patienten mit einem naiven DMÖ untersucht wurden. Die Beobachtungszeit lag zwischen 1 bis 12 Monaten und das mittlere Alter bei 62,2 Jahren.
Die Forscher ermittelten bei Patienten mit einem nicht refraktären DMÖ in Bezug auf die Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) keinen signifikanten Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. Demgegenüber wurde bei einem resistenten DMÖ in der DEX- im Vergleich zur Anti-VEGF-Gruppe eine signifikant höhere Verbesserung der BCVA verzeichnet (mittlere Differenz; [MD] 0,12; 95%-KI 0,02–0,21). Darüber hinaus konstatierten die Retinologen eine signifikant stärkere Reduktion der CRT in der DEX- gegenüber der Anti-VEGF-Gruppe sowohl bei Patienten mit einem nicht therapierefraktären (MD 48,1; 95%-KI 19,06–77,13) als auch bei solchen mit einem refraktären DMÖ (MD 65,37; 95%-KI 3,62–127,13), insbesondere bei einer CRT >410 µm, bei multiplen hyperreflektiven Foci bzw. einer serösen Ablatio zu Studienbeginn.
(tt)