DAEGU (Biermann) – Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, können eine niedrige geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) sowie ein hoher HBA1c-Wert bei Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) Prädiktoren für ein schlechtes Ansprechen auf eine intravitreale Pharmakotherapie (IVI) mit Anti-VEGF darstellen. Laut den Autoren der Arbeit sollte daher, zusätzlich zur Blutzuckerkontrolle, eine kontinuierliche Überwachung der Nierenfunktion stattfinden.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 91 Patienten (112 Augen) mit Typ-2-Diabetes und einem therapienaiven DMÖ, bei denen im Zeitraum 01/2018 bis 01/2021 IVI mit VEGF-Inhibitoren durchgeführt wurden (3‑monatliches Upload mit Bevacizumab und Pro-re-nata-Regime ± Corticosteroiden). Die Arbeitsgruppe selektierte die Kohorte in Bezug auf das Therapieansprechen nach 7 Monaten in 3 Gruppen. Die Non-Responder-Gruppe umfassten 14 Patienten (23 Augen), bei denen sich die zentrale Netzhautdicke (CRT) um <20 µm verringerte. Die Responder-Gruppe bildeten 77 Patienten (89 Augen), bei denen die CRT um ≥20 µm abnahm. Diese Gruppe wurde aufgeteilt in eine komplette Responder-Gruppe (komplette Remission des DMÖ nach 7 Monaten; 51 Augen) und eine inkomplette Responder-Gruppe (Regression des DMÖ ohne Remission nach 7 Monaten; 38 Augen). Analysiert wurden die Medikamentenanamnese, die Ergebnisse der ophthalmologischen Untersuchung sowie die Laborwerte zum Zeitpunkt der Diagnose.
Die Forscher ermittelten, dass die Non-Responder signifikant höhere HBA1c-Spiegel sowie eine signifikant geringere eGFR aufwiesen als die Responder (p=0,026; p=0,012). Mithilfe einer multivariaten logistischen Regressionsanalyse eruierten die Retinologen ferner, dass sich beide Parameter als signifikante Prädiktoren für den Grad des Therapieansprechens erwiesen (eGFR OR 1,043; p=0,08; HBA1c OR 1,035; p=0,01). Demgegenüber wurde kein Parameter detektiert, bei dem ein signifikanter Unterschied zwischen den kompletten und inkompletten Respondern festgestellt wurde.
(tt)