TAIPEH (Biermann) Bei der „bacillary layer detachment“ (BALAD) handelt es sich um eine in der OCT hyporeflektiven, kuppelförmigen Abhebung der Photorezeptor-Innensegmente innerhalb der Myoid-Zone (MZ) und über der hyperreflektiven Ellipsoid-Zone (EZ). Einer aktuellen Studie zufolge führt eine Therapie mit Anti-VEGF bei Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) mit versus ohne BALAD zu signifikant unterschiedlichen Ergebnissen, weswegen die Autoren der Arbeit BALAD als prognostischen Biomarker vorschlagen.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 161 therapienaive Augen (116 Patienten) mit einem DMÖ (alle mit intraretinaler Flüssigkeit) ein, bei denen eine Therapie mit 3 monatlichen intravitrealen Injektionen (IVI) mit VEGF-Inhibitoren begonnen wurde. Mithilfe der Spectral-Domain-OCT bestimmte die Arbeitsgruppe die Prävalenz für BALAD und teilte die Kohorte in 3 Gruppen auf. Die Kontrollgruppe bildeten Augen ohne BALAD und ohne subretinale Flüssigkeit ([SRF]; n=115), die SRF-Gruppe umfasste Augen mit SRF, aber ohne BALAD (n=36) und zur BALAD-Gruppe gehörten Augen mit BALAD und mit SRF (n=10; Prävalenz für BALAD 6,2%). Nachfolgend wurde intergruppal das Therapieansprechen anhand der Veränderungen der zentralen fovealen Dicke (CFT) und der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) verglichen.
Die Forscher ermittelten zu Studienbeginn in der BALAD-Gruppe eine signifikant höhere CFT sowie eine geringere BCVA als in der Kontroll- und der SRF-Gruppe (642,0 vs. 387,6 und 440,6 µm; p<0,01 sowie 1,15 vs. 0,63 und 0,76 logMAR [0,06 vs. 0,25 und 0,16 dezimal]; p=0,046). Zur Abschlusskontrolle wies die BALAD-Gruppe jedoch die stärkste Abnahme der CFT (Reduktion um 252,1 vs. 82,4 und 187,6 µm; p<0,01) sowie einen Trend zur besseren BCVA auf (Anstieg um ‑0,27 vs. ‑0,14 und ‑0,22 logMAR; p=0,079). Ferner eruierten die Retinologen zur finalen Kontrolle eine komplette Remission der BALAD, aber eine Desintegrität der EZ, welche möglicherweise die längerfristige visuelle Prognose beeinflussen könnte.
(tt)