IZMIR (Biermann) – Aus einer aktuellen Studie geht hervor, dass sich bei Patienten mit einem therapienaiven Diabetischen Makulaödem (DMÖ) die morphologischen und funktionellen Erfolge mit Aflibercept (AFL) im Vergleich zu Ranibizumab (RBZ) unter einem Pro-re-nata (PRN)-Regime in etwa entsprechen, wohingegen Patienten mit einem schlechten Ausgangsvisus bessere Ergebnisse unter AFL verzeichnen.
In ihre retrospektive Kohortenstudie mit Daten aus der realen Routinepraxis schlossen die Wissenschaftler 462 Patienten (512 Augen) mit einem therapienaiven DMÖ ein, bei denen intravitreale Injektionen (IVI) mit RBZ (n=308) oder mit AFL (n=204) im PRN-Schema erfolgten. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) nach 12 Monaten fest. Es gab keine signifikanten intergruppalen Unterschiede in der Alters- und Geschlechtsverteilung, der mittleren Dauer des Diabetes, des HBA1c-Wertes sowie der initialen BCVA und der Dicke der zentralen Fovea (CFT).
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere Anzahl an IVI nach einem Jahr zwischen der RBZ- und der AFL-Gruppe nicht signifikant unterschied (4,34±1,83 vs. 4,39±2,12; p=0,260). Ebenso differierte die mittlere Verbesserung der BCVA zwischen den Gruppen nach 12 Monaten nicht signifikant (RBZ +5,7 vs. AFL +6,5 Buchstaben; p=0,321). Zudem reduzierte sich auch die mittlere CFT in beiden Gruppen nach 12 Monaten signifikant (p<0,001), ohne signifikante intergruppale Unterschiede (RBZ ‑107,0 vs. AFL ‑119,0 µm; p=0,148). Demgegenüber konstatierten die Retinologen in einer Subgruppenanalyse bei Patienten mit einer initialen BCVA <69 Buchstaben (<0,5 dezimal; 54% der Studienkohorte) einen signifikant stärkeren Anstieg der BCVA und eine signifikant gesteigertere Reduktion der CFT bei den AFL- im Vergleich zu den RBZ-Augen nach 12 Monaten (+15,2 vs. +12,1 Buchstaben und ‑198,0 vs. ‑156,0 µm; beide p<0,001). In Bezug auf unerwünschte Ereignisse traten keine signifikanten intergruppalen Unterschiede auf (p=0,460).
(tt)