Diabe­ti­sches Maku­la­ö­dem und Anti-VEGF-Therapie

Dicke der Aderhaut präoperativ beeinflusst Behandlungslast und Erfolgsrate

20. Januar 2023

ISTANBUL (Bier­mann) – Eine Anti-VEGF-Thera­pie bei Pati­en­ten mit einem Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dem (DMÖ) erweist sich als ein lang­wie­ri­ges Verfah­ren mit vielen Kontrol­len und einer hohen Thera­pie­be­las­tung. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun gezeigt, dass die Dicke der subfovea­len Choro­idea (SFCT) vor einer Thera­pie mit den funk­tio­nel­len und morpho­lo­gi­schen Ergeb­nis­sen und somit auch mit dem Thera­pie­be­darf asso­zi­iert ist und sich deshalb als ein prognos­ti­scher Biomar­ker eignet.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 92 Pati­en­ten mit einem thera­pi­e­nai­ven DMÖ, die entwe­der mit Rani­bi­zumab oder mit Afli­ber­cept nach einem 3‑monatlichen Upload im Pro-re-nata-Regime behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe teilte die Kohor­te entspre­chend der präope­ra­ti­ven SFCT in 3 Grup­pen auf. Gruppe 1 bilde­ten 35 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 61,9±10,2 Jahre) mit einer SFCT ≤220 µm, Gruppe 2 umfass­te 27 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 58,7±8,7 Jahre) mit einer SFCT >220 bis ≤270 µm und zur Gruppe 3 zähl­ten 30 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 57,0 ±6,5 Jahre) mit einer SFCT >270 µm. Die media­ne Beob­ach­tungs­zeit betrug 25 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass in Gruppe 1 eine signi­fi­kant gerin­ge­re mitt­le­re Anzahl an Anti-VEGF-Injek­tio­nen bis zur Abschluss­kon­trol­le erfor­der­lich war als bei den beiden übri­gen Grup­pen (5,4±1,8 vs. 7,1±2,4 Gruppe 2; p=0,004; und vs. 7,0±2,7 Gruppe 3; p=0,006). Ebenso verzeich­ne­te nur Gruppe 1 eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe von 0,25 zu Studi­en­be­ginn auf 0,5 dezi­mal (p=0,001) zur letz­ten Kontrol­le im Vergleich zur Gruppe 2 und 3 (p=0,32; p=0,104). Die Reti­no­lo­gen stell­ten darüber hinaus fest, dass die mitt­le­re Dicke der zentra­len Makula glei­cher­ma­ßen nur in Gruppe 1 signi­fi­kant von 359,4±135,4 µm initi­al auf 279,9 ±78,0 µm final abnahm (p=0,003), wohin­ge­gen in Gruppe 2 und 3 keine signi­fi­kan­ten Verän­de­run­gen beob­ach­tet wurden (p=0,059; p=0,590).

(tt)

Autoren: Savur F et al.
Korrespondenz: Fatma Savur; drfatmagezer@hotmail.com
Studie: Treatment results of diabetic macular edema with different choroidal thickness with intravitreal anti vascular endothelial growth factor
Quelle: BMC Ophthalmol 2022; Dec 22;22(1):508.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12886-022-02721-3

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