ISTANBUL (Biermann) – Eine Anti-VEGF-Therapie bei Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) erweist sich als ein langwieriges Verfahren mit vielen Kontrollen und einer hohen Therapiebelastung. Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun gezeigt, dass die Dicke der subfovealen Choroidea (SFCT) vor einer Therapie mit den funktionellen und morphologischen Ergebnissen und somit auch mit dem Therapiebedarf assoziiert ist und sich deshalb als ein prognostischer Biomarker eignet.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 92 Patienten mit einem therapienaiven DMÖ, die entweder mit Ranibizumab oder mit Aflibercept nach einem 3‑monatlichen Upload im Pro-re-nata-Regime behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe teilte die Kohorte entsprechend der präoperativen SFCT in 3 Gruppen auf. Gruppe 1 bildeten 35 Patienten (mittleres Alter 61,9±10,2 Jahre) mit einer SFCT ≤220 µm, Gruppe 2 umfasste 27 Patienten (mittleres Alter 58,7±8,7 Jahre) mit einer SFCT >220 bis ≤270 µm und zur Gruppe 3 zählten 30 Patienten (mittleres Alter 57,0 ±6,5 Jahre) mit einer SFCT >270 µm. Die mediane Beobachtungszeit betrug 25 Monate.
Die Forscher ermittelten, dass in Gruppe 1 eine signifikant geringere mittlere Anzahl an Anti-VEGF-Injektionen bis zur Abschlusskontrolle erforderlich war als bei den beiden übrigen Gruppen (5,4±1,8 vs. 7,1±2,4 Gruppe 2; p=0,004; und vs. 7,0±2,7 Gruppe 3; p=0,006). Ebenso verzeichnete nur Gruppe 1 eine signifikante Verbesserung der bestkorrigierten Sehschärfe von 0,25 zu Studienbeginn auf 0,5 dezimal (p=0,001) zur letzten Kontrolle im Vergleich zur Gruppe 2 und 3 (p=0,32; p=0,104). Die Retinologen stellten darüber hinaus fest, dass die mittlere Dicke der zentralen Makula gleichermaßen nur in Gruppe 1 signifikant von 359,4±135,4 µm initial auf 279,9 ±78,0 µm final abnahm (p=0,003), wohingegen in Gruppe 2 und 3 keine signifikanten Veränderungen beobachtet wurden (p=0,059; p=0,590).
(tt)