ISTANBUL (Biermann) – Bestimmte retinale und choroidale Befunde der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) erweisen sich bei therapienaiven Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) infolge einer nicht (NPDR)- gegenüber einer proliferativen Diabetischen Retinopathie (PDR) als signifikant unterschiedlich. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung aus der Türkei. Darin zeigen sie zudem auf, dass diese Unterschiede Schweregrad-abhängig sind und wichtige prognostische Informationen liefern können.
Die Wissenschaftler schlossen 122 Patienten/Augen mit einem DMÖ und einer NPDR (n=65) sowie einer PDR (n=57) in ihre Studie ein. Die Arbeitsgruppe evaluierte und verglich Parameter in Bezug auf die Demografie bzw. die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die Befunde des vorderen und hinteren Augenabschnittes sowie die Aufnahmen der SD-OCT und der Fluoreszenzangiographie (FAG) intergruppal.
Die Forscher ermittelten, dass zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied im Hinblick auf die zentrale Makula-Dicke (CMT) bestand. Demgegenüber konstatierten die Retinologen, dass die PDR-Gruppe eine signifikant höhere Rate an DMÖ vom diffusen Typ mit einer stärkeren Ausdehnung nach para- und perifoveal sowie zusätzlichen größeren Zysten aufwies als die NPDR-Gruppe. Darüber hinaus stellten die Experten fest, dass die PDR- gegenüber den NPDR-Augen eine massivere Ausprägung sowohl der Desorganisation der inneren retinalen Schichten (DRIL) als auch der Desintegrität der Ellipsoid-Zone (EZ) sowie epiretinaler Membranen zeigte. Ebenso erwiesen sich die Makula-Ischämie in der FAG und die BCVA zu Studienbeginn bei den PDR- im Vergleich zu den NPDR-Patienten als signifikant schlechter. Zudem beobachteten die Ophthalmologen in der PDR- im Gegensatz zur NPDR-Gruppe eine signifikante Minderung der choroidalen Dicke (CT).
(tt)