Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie und Vitamin-B12-Spiegel

Forschende empfehlen Screening-Untersuchungen bei Typ-2-Diabetikern

24. Januar 2023

SHIJIAZHUANG (Bier­mann) – Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit berich­ten, stellt ein redu­zier­ter Vitamin-B12-Wert im Serum von Typ-2-Diabe­ti­kern (T2DM) einen Risi­ko­fak­tor für die Entwick­lung bzw. für die Progres­si­on einer Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (DR) – mit ethni­schen Unter­schie­den – dar, was die Bedeu­tung der Über­wa­chung dieses Spie­gels unterstreicht.

Im Rahmen ihrer Meta­ana­ly­se führ­ten die Wissen­schaft­ler eine Lite­ra­tur­re­cher­che in u.a. PubMed, Embase sowie Coch­ra­ne Libra­ry bis April 2022 durch, um die Asso­zia­ti­on zwischen dem Vitamin-B12-Status im Serum und einer DR zu evalu­ie­ren. Die Einschluss­kri­te­ri­en beinhal­te­ten u.a. T2DM-Pati­en­ten mit DR als Fall­grup­pe sowie T2DM-Pati­en­ten ohne DR als Kontrollgruppe.

Die Forschen­den selek­tier­ten insge­samt 15 Studi­en mit 959 Pati­en­ten und 1093 Kontrol­len. In 8 Studi­en wurden die ostasia­ti­sche Bevöl­ke­rung, in 3 die südasia­ti­sche, in 2 die kauka­si­sche sowie in 2 Studi­en eine gemisch­te Bevöl­ke­rung begutachtet.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Ergeb­nis­se der Meta­ana­ly­se zwar signi­fi­kant ausfie­len, jedoch eine erheb­li­che Hete­ro­ge­ni­tät zwischen den Studi­en auftrat. Nichts­des­to­trotz eruier­ten die Exper­ten, dass die Fall­grup­pe einen signi­fi­kant gerin­ge­ren Vitamin-B12-Spie­gel im Serum aufwies als die Kontroll­grup­pe (gewich­te­te mitt­le­re Diffe­renz; [WMD] ‑68,91; 95%-KI ‑76,76 bis ‑61,06; I2 88,30%; p<0,00001). In einer Subgrup­pen­ana­ly­se mit einer Auftei­lung der Pati­en­ten nach deren ethni­scher Zuge­hö­rig­keit, erwie­sen sich ernied­rig­te Serum­kon­zen­tra­tio­nen von Vitamin-B12 bei ostasia­ti­schen, südasia­ti­schen sowie gemisch­ten Popu­la­tio­nen als signi­fi­kant mit einem erhöh­ten Risiko für eine DR asso­zi­iert, während eine solche in der kauka­si­schen Bevöl­ke­rung nicht beob­ach­tet wurde.

Die Reti­no­lo­gen räumen abschlie­ßend ein, dass die beob­ach­te­ten Unter­schie­de auch zufäl­lig aufge­tre­ten sein könn­ten, da Studi­en mit klei­nen Stich­pro­ben­grö­ßen mögli­cher­wei­se nicht über eine ausrei­chen­de Aussa­ge­kraft verfü­gen, um endgül­ti­ge Schlüs­se zu ziehen, zudem auch eine höhere Anzahl an Daten erfor­der­lich ist, um die Ergeb­nis­se zukünf­tig zu verifizieren.

(tt)

Autoren: Yang X et al.
Korrespondenz: Guangyao Song; sguangyao2@163.com
Studie: Meta-analysis of Serum Vitamin B12 Levels and Diabetic Retinopathy in Type 2 Diabetes
Quelle: Arch Med Res 2022; Dec 20;S0188-4409(22)00183-7.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.arcmed.2022.12.006

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