COVILHÃ (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, zeigen sich die Spiegel an Plazenta-Wachstumsfaktor (PlGF) im Glaskörper bei Patienten mit einer proliferativen Diabetischen Retinopathie (PDR) im Vergleich zu solchen mit einer nichtproliferativen Form (NPDR) sowie zu Nichtdiabetikern als signifikant erhöht. Dies könnte therapeutisch genutzt werden. Zudem besteht laut den Studienverfassern keine Korrelation zwischen vitrealen und systemischen Spiegeln an PlGF, weswegen auf unterschiedliche Syntheseorte geschlossen werden kann.
Die Wissenschaftler schlossen 38 Patienten in ihre Studie ein, bei denen Glaskörper (GK)-Proben im Rahmen einer Pars-plana-Vitrektomie (ppV) und Serumproben entnommen wurden. Die Indikationen zur ppV umfassten bei 21 Patienten mit DR bspw. eine Traktionsamotio sowie bei 17 Nichtdiabetikern als Kontrollgruppe eine rhegmatogene Ablatio durch Netzhautforamina. Die Arbeitsgruppe quantifizierte mithilfe eines Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) die PlGF-Spiegel in den Proben. Zudem wurden bei den DR-Patienten mithilfe von OCT-Scans die zentrale Netzhaut-Dicke (CRT) und das Makula-Volumen (MV) evaluiert.
Die Forscher ermittelten, dass die DR-Patienten insgesamt signifikant höhere mittlere vitreale Spiegel an PlGF aufwiesen als die Kontrollpatienten (70,0±39,2 vs. 46,47±9,7 pg/ml; p=0,004), während der mittlere PlGF-Wert im Serum der DR-Patienten nicht signifikant erhöht lag (p=0,232). Ferner eruierten die Retinologen, dass Patienten mit PDR im Vergleich zu solchen mit NPDR signifikant stärker gesteigerte PlGF-Spiegel im GK zeigten (76,5±41,0 vs. 42,5±5,0 pg/ml; p=0,009). Eine Assoziation zwischen den PlGF-Spiegeln im Serum und GK konnte indes nicht hergestellt werden. Darüber hinaus erwies sich die Korrelation (gemäß dem Spearman-Rangkorrelationskoeffizienten) zwischen vitrealen PlGF-Werten und morphologischen Parametern als moderat (CRT rsp=0,175; p=0,488 und MV rsp=0,288; p=0,262), was auf eine mögliche positive Beziehung hindeutet.
(tt)