MIAMI (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Patienten mit einer Diabetischen Retinopathie (DR), bei denen aufgrund eines Glaukoms bereits anamnestisch ein Drainagesystem (GDD) implantiert worden war, kein höheres Risiko für eine Beschädigung des GDD-Materials durch eine intravitreale Therapie (IVI) mit VEGF-Inhibitoren ± Corticosteroiden (CS) aufweisen als solche mit einer therapienaiven DR.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 606 Patienten (677 Augen) mit einer DR und einem Z.n. GDD-Implantation aufgrund eines Neovaskularisationsglaukoms oder eines primären Offenwinkelglaukoms, von denen 447 Augen mit ≥1 VEGF-Inhibitor behandelt wurden und 230 Augen therapienaiv waren. Die Arbeitsgruppe verglich die Rate an GDD-Erosiones zwischen den Gruppen. Zusätzlich führten die Forschenden eine Subgruppenanalyse durch, um den Zusammenhang zwischen einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ), zusätzlichen IVI mit CS und GDD-Erosiones zu untersuchen.
Die Forscher ermittelten, dass kein signifikanter Unterschied in der Anzahl an Augen mit ≥1 GDD-Beschädigung zwischen der Anti-VEGF- und der therapienaiven Gruppe (4,5 vs. 3,0%; p=0,37) auftrat. Demgegenüber war ein DMÖ bei therapienaiven Augen signifikant mit einem erhöhten Erosionsrisiko im Vergleich zu solchen ohne ein DMÖ assoziiert (71,4 vs. 31,4; p=0,034), während sich in therapierten Augen keine signifikanten Unterschiede zeigten (40,7 vs. 30,0%; p=0,34). Ebenso beobachteten die Experten keine signifikanten Assoziationen zwischen einem erhöhten Risiko für GDD-Schäden und ≥1 unterschiedlichen Anti-VEGF-Wirkstoff (20,4% der Augen ohne Erosio vs. 35% der Augen mit Erosio; p=0,34), der Häufigkeit an Anti-VEGF-IVI pro Jahr (2,4 IVI ohne Erosio vs. 2,7 IVI mit Erosio; p=0,45) bzw. der gesamten Anzahl an Anti-VEGF-IVI (4,6 IVI ohne Erosio vs. 6,2 IVI mit Erosio; p=0,87) oder zusätzlichen intravitrealen CS-Injektionen (CS-IVI bei 12,4% der Augen ohne Erosio vs. 20% der Augen mit Erosio; p=0,30).
(tt)