Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie mit Maku­la­ö­dem und Ultraweitwinkel-FAG

Anti-VEGF-Therapie verbessert periphere Perfusion nicht signifikant

20. März 2023

BOBIGNY (Bier­mann) ­– Eine Anti-VEGF-Thera­pie aufgrund eines Diabe­ti­schen Maku­la­ö­dems (DMÖ) bei Pati­en­ten mit einer Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (DR) führt zu keiner Verbes­se­rung peri­phe­rer nicht­per­fun­dier­ter Areale auf Aufnah­men der Ultra­weit­win­kel-Fluo­res­zen­z­an­gio­gra­phie (UWF-FAG), jedoch zu einer Reduk­ti­on indi­rek­ter Befun­de einer Ischä­mie (bspw. intra­r­e­ti­na­le mikro­vasku­lä­re Anoma­lien und Hämor­rha­gien) auf Fundus-Farb­auf­nah­men ([CFI]; ETDRS-Gitter mit 7 Feldern) bzw. UWF-CFI, und somit zu einer Verbes­se­rung des Levels auf der DR-Schwe­re­grad-Skala (DRSS). Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit.

In ihre prospek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 48 Patienten/Augen mit einer DR und einem DMÖ ein, bei denen eine Thera­pie mit Afli­ber­cept erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe führte eine UWF-FAG, UWF-CI und CI zu Studi­en­be­ginn sowie nach 1 Jahr (M12) durch. Als primä­ren Endpunkt legten die Forschen­den die Verän­de­rung des Nicht­per­fu­si­ons­in­dex ([NPI]; Verhält­nis nicht­per­fun­dier­te Fläche zur Gesamt­flä­che der Netz­haut) zur M12-Kontrol­le fest. Die sekun­dä­ren Endpunk­te umfass­ten u.a. den Level auf der DRSS, die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) sowie die zentra­le Makula-Dicke (CMT) nach M12.

25 der 48 Pati­en­ten been­de­ten die Studie nach 1 Jahr, von denen nur bei 20 (41,7%) auswert­ba­re UWF-FAG-Bilder vorla­gen. Die mitt­le­re Anzahl an Afli­ber­cept-Injek­tio­nen betrug 6,5±2,0.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der NPI von 0,7% zu Studi­en­be­ginn auf 0,5% zur M12-Kontrol­le nicht signi­fi­kant verbes­ser­te (p=0,29). Ebenso blieb auch die media­ne BCVA mit initi­al 70 Buch­sta­ben (0,5 dezi­mal) bis M12 auf diesem Niveau, während sich die media­ne CMT von 405,0 auf 293,0 µm signi­fi­kant verrin­ger­te (p=0,005). In Bezug auf den DRSS-Level stell­ten die Reti­no­lo­gen sowohl auf den CFI als auch auf den UWF-CFI eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung (OR 0,2; p=0,04 und OR 0,01; p=0,02) sowie eine Abnah­me der Anzahl peri­phe­rer Läsio­nen von im Median 5,0 auf 3,0 (p=0,002) bei der fina­len Kontrol­le fest.

(tt)

Autoren: Morel JB et al.
Korrespondenz: Audrey Giocanti-Auregan; audrey.giocanti@aphp.fr
Studie: Ultra-Wide-Field Fluorescein Angiography Assessment of Non-Perfusion in Patients with Diabetic Retinopathy Treated with Anti-Vascular Endothelial Growth Factor
Therapy
Quelle: J Clin Med 2023; Feb 8;12(4):1365.
Web: dx.doi.org/10.3390/jcm12041365

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