BOBIGNY (Biermann) – Eine Anti-VEGF-Therapie aufgrund eines Diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Patienten mit einer Diabetischen Retinopathie (DR) führt zu keiner Verbesserung peripherer nichtperfundierter Areale auf Aufnahmen der Ultraweitwinkel-Fluoreszenzangiographie (UWF-FAG), jedoch zu einer Reduktion indirekter Befunde einer Ischämie (bspw. intraretinale mikrovaskuläre Anomalien und Hämorrhagien) auf Fundus-Farbaufnahmen ([CFI]; ETDRS-Gitter mit 7 Feldern) bzw. UWF-CFI, und somit zu einer Verbesserung des Levels auf der DR-Schweregrad-Skala (DRSS). Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre prospektive Kohortenstudie schlossen die Wissenschaftler 48 Patienten/Augen mit einer DR und einem DMÖ ein, bei denen eine Therapie mit Aflibercept erfolgte. Die Arbeitsgruppe führte eine UWF-FAG, UWF-CI und CI zu Studienbeginn sowie nach 1 Jahr (M12) durch. Als primären Endpunkt legten die Forschenden die Veränderung des Nichtperfusionsindex ([NPI]; Verhältnis nichtperfundierte Fläche zur Gesamtfläche der Netzhaut) zur M12-Kontrolle fest. Die sekundären Endpunkte umfassten u.a. den Level auf der DRSS, die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) sowie die zentrale Makula-Dicke (CMT) nach M12.
25 der 48 Patienten beendeten die Studie nach 1 Jahr, von denen nur bei 20 (41,7%) auswertbare UWF-FAG-Bilder vorlagen. Die mittlere Anzahl an Aflibercept-Injektionen betrug 6,5±2,0.
Die Forscher ermittelten, dass sich der NPI von 0,7% zu Studienbeginn auf 0,5% zur M12-Kontrolle nicht signifikant verbesserte (p=0,29). Ebenso blieb auch die mediane BCVA mit initial 70 Buchstaben (0,5 dezimal) bis M12 auf diesem Niveau, während sich die mediane CMT von 405,0 auf 293,0 µm signifikant verringerte (p=0,005). In Bezug auf den DRSS-Level stellten die Retinologen sowohl auf den CFI als auch auf den UWF-CFI eine signifikante Verbesserung (OR 0,2; p=0,04 und OR 0,01; p=0,02) sowie eine Abnahme der Anzahl peripherer Läsionen von im Median 5,0 auf 3,0 (p=0,002) bei der finalen Kontrolle fest.
(tt)