Rom (Bier­mann) — Aberra­tio­nen höhe­rer Ordnung (High-order aberra­ti­ons (HOA) beein­flus­sen sowohl den Visus als auch die Stereo­funk­tio­nen bei Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus. Das cornea­le Kolla­gen-Cross­lin­king (CXL) bei Kera­to­ko­nus-Pati­en­ten redu­ziert in aller Regel die HOA. Bisher wurde jedoch keine Erhe­bung des Einflus­ses der HOA auf die Stere­op­sis durch­ge­führt. Eine Studie aus Itali­en ging dieser Frage bezüg­lich der Stere­op­sis und des binoku­la­rem Virus vor und nach einem Cross­lin­king nach.
In die Analy­se wurden 30 Pati­en­ten einge­schlos­sen, die das Stan­dard-Dres­den-Proto­koll für eine Epi-off CXL erhal­ten hatten. Analy­siert wurden die Ergeb­nis­se von Spalt­lam­pen­un­ter­su­chung, umkor­ri­gier­tem Fern­vi­sus, korri­gier­tem Fern­vi­sus, cornea­ler Tomo­gra­phie, Lang Stereo­test, TNO-Stereo­test, Cover­test in Ferne und Nähe sowie Irvine-Test vor und sechs Monate nach CXL. DIe Tests auf Stere­op­sis wurden mit Bril­len­kor­rek­tur durchgeführt.
Das durch­schnitt­li­che Alter der Pati­en­ten lag bei 24,63 Jahren (+/- 3,49 Jahre).
Nach der Behand­lung wiesen 16 von 30 Pati­en­ten (53,3%) einen posi­ti­ven Lang Stereo­test auf im Vergleich zu ledig­lich 6 von 30 Pati­en­ten (20%) präope­ra­tiv (P=0,027).
Auch das mittels TNO-Test gemes­se­ne Stereo­se­hen verbes­ser­te sich nach CXL-Behand­lung (P 0,043): Von 30 Pati­en­ten erreich­ten 14 (46,7%) eine Verbes­se­rung von mindes­tens 250“ im post­ope­ra­ti­ven TNO-Test. Bei dieser Subgrup­pe verrin­ger­ten sich die quadra­ti­schen Mittel­wer­te nach Behand­lung (P<0,001) während Pati­en­ten ohne klini­sche Verbes­se­rung des Stereo­se­hens keine Reduk­ti­on zeig­ten (P=0,11). Für Cover-Test und Irvine-Test erga­ben sich keine Verän­de­run­gen nach CXL.
Durch die Reduk­ti­on der HOAs nach CXL konnte somit auch eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung des Stereo­se­hens erreicht werden. (ak)