Conge­ni­tale Katarakt

PHPV macht keinen Unterschied bei Emmetropisierungsrate nach OP

27. September 2025

JERUSALEM (Bier­mann) — In einer retro­spek­ti­ven israe­li­schen Studie wurden die refrak­ti­ven Verän­de­rung nach Opera­ti­on einer ange­bo­ren Kata­rakt bei Kindern mit persis­tie­ren­dem hyper­plas­ti­schem primä­ren Glas­kör­per (PHPV) mit denen von Kindern ohne PHPV verglichen.
Einge­schlos­sen wurden 75 Augen, die zwischen 2007 und 2018 in einem tertiä­ren Refe­renz­zen­trum vor einem Alter von sieben Mona­ten (einseitig/erstes operier­tes Auge) operiert wurden, mit einer Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von mindes­tens einem Jahr.
Von diesen 75 Augen wiesen 27 (36%) einen PHPV zusätz­lich zur ange­bo­re­nen Kata­rakt auf, 48 Augen hatten ledig­lich eine ange­bo­re­ne Katarakt.
Das Durch­schnitts­al­ter (+/- SD) bei der Opera­ti­on betrug bei Kindern mit PHPV 2,24 +/- 1,23 Monate und in der Nicht-PHPV-Gruppe 2,44 +/- 1,51 Monate. Die durch­schnitt­li­che post­ope­ra­ti­ve Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 64,94 +/- 34,67 Monate. Dabei blie­ben 60% der Augen während der gesam­ten Nach­be­ob­ach­tungs­zeit aphak. Bei apha­ken Kindern betrug das mitt­le­re post­ope­ra­ti­ve sphä­ri­sche Äqui­va­lent (SE) im PFV-Auge +18,74 dpt nach einem Monat, +15,73 dpt nach einem Jahr, + 13,88 dpt nach zwei Jahren, +12,51 dpt nach drei Jahren und +11,29 dpt nach fünf Jahren. Im Nicht-PHPV-Auge betrug das SE + 23,00 dpt nach einem Monat, +20,44 dpt nach einem Jahr, +17,84 dpt nach zwei Jahren, +17,52 dpt nach drei Jahren und +18,48 dpt nach fünf Jahren. Während des gesam­ten post­ope­ra­ti­ven Verlaufs blieb das SE bei den PHPV-Augen weni­ger hyper­opisch (p < 0,01). Die Emme­tro­pi­sie­rungs­ra­te war bei PHPV- und Nicht-PHPV-Augen ähnlich. Fünf Jahre nach der Opera­ti­on betrug die mitt­le­re Myopie­ver­schie­bung ‑6,82 +/- 4,32 dpt bei den PHPV-Augen und ‑5,47 +/- 2,44 dpt bei den Nicht-PHPV-Augen (p > 0,05). Die Verän­de­run­gen des Refrak­ti­ons­feh­lers korre­lier­ten weder mit dem Vorlie­gen eines Glau­koms noch mit einer sekun­dä­ren Kata­rakt, einer Ambly­o­pie oder eines Strabismus.
Letzt­lich wiesen somit beide Grup­pen ähnli­che Emme­tro­pi­sie­rungs­ra­ten auf. (ak)

Autoren: Navarrete A et al.
Korrespondenz: anacarolinanavarrete@gmail.com
Studie: Refractive changes after cataract removal in infancy: comparing eyes with and without persistent fetal vasculature
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2025 Aug;263(8):2369-2377.
Web: https://doi.org/10.1007/s00417-025-06841-6

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