Chro­ni­sches Offen­win­kel­glau­kom und iStent-Implan­ta­ti­on mit Phakoemulsifikation

Verringerte Therapielast bei präoperativ gut eingestelltem IOD ermittelt

9. März 2023

PARIS (Bier­mann) – Eine iStent-Implan­ta­ti­on in Kombi­na­ti­on mit einer Phako­emul­si­fi­ka­ti­on (Phako) führt bei Pati­en­ten mit einem unter topi­schen Antig­lau­kom­a­to­sa (AGM) gut kontrol­lier­ten chro­ni­schen Offen­win­kel­glau­kom (COWG) sowie einer Kata­rakt – bei einer jedoch schlech­ten Thera­pie­ad­hä­renz oder einer Augen­ober­flä­chen­pro­ble­ma­tik aufgrund der AGM – zu einer signi­fi­kan­ten Reduk­ti­on des Augen­in­nen­dru­ckes (IOD) und der Medi­ka­men­ten­be­las­tung. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Verfas­ser einer neuen Veröf­fent­li­chung aus Frank­reich. Darin heben sie zudem das güns­ti­ge Sicher­heits­pro­fil dieser mini­mal­in­va­si­ven opera­ti­ven Inter­ven­ti­on hervor.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 39 Pati­en­ten (49 Augen; mitt­le­res Alter 73,9±8,9 Jahre) mit einem frühen bis fort­ge­schrit­te­nen COWG (Primä­res 84,6%; Pseu­do­ex­fo­li­a­ti­on 10,2%; Pigment­di­sper­si­on 2,0%; Normal­druck 2,0%) sowie einer Kata­rakt ein, bei denen oben genann­ter Eingriff erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te und verglich mithil­fe des t‑Tests für gepaar­te Stich­pro­ben sowie des Wilcoxon-Vorzei­chen-Rang­tests den IOD sowie die Anzahl einge­setz­ter AGM nach 7 Tagen bzw. 1, 3, sowie 6 und 12 Mona­ten post­ope­ra­tiv gegen­über den Ausgangswerten.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich der mitt­le­re IOD von 16,3±4,3 mmHg (Bereich 10–29) mit im Mittel 2,2±1,0 AGM zu Studi­en­be­ginn, nach 1 Monat mit einer Verrin­ge­rung des IOD um 16 % sowie der Anzahl an AGM um 18,7% signi­fi­kant verbes­ser­te (p<0,05). Nach 6 Mona­ten stell­ten die Exper­ten eine mitt­le­re Abnah­me des IOD auf 12,8±2,6 mmHg (IOD-Reduk­ti­on um 22%) mit im Mittel 1,1±0,9 AGM (AGM-Reduk­ti­on um 49%; beide p<0,05) fest, die sich bis Monat 12 in etwa auf diesem Niveau hielt (mitt­le­rer IOD 13,8±2,5 mmHg mit im Mittel 1,1±1,2 AGM; p<0,05). Diese Werte entspra­chen einer IOD- bzw. AGM-Vermin­de­rung um 15 bzw. 47% zum Ausgangs­wert. Darüber hinaus beob­ach­te­ten die Glau­kom­spe­zia­lis­ten keine schwer­wie­gen­den gerä­te­be­zo­ge­nen Nebenwirkungen.

(tt)

Autoren: Cela D et al.
Korrespondenz: Drinalda Cela; dbora21@hotmail.fr
Studie: Safety and efficacy of iStent Inject trabecular micro-bypass stents in combination with phacoemulsification for chronic open angle glaucoma associated with cataract
Quelle: J Fr Ophtalmol 2023; Feb;46(2):129-136.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.jfo.2022.08.007

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