PARIS (Biermann) – Eine iStent-Implantation in Kombination mit einer Phakoemulsifikation (Phako) führt bei Patienten mit einem unter topischen Antiglaukomatosa (AGM) gut kontrollierten chronischen Offenwinkelglaukom (COWG) sowie einer Katarakt – bei einer jedoch schlechten Therapieadhärenz oder einer Augenoberflächenproblematik aufgrund der AGM – zu einer signifikanten Reduktion des Augeninnendruckes (IOD) und der Medikamentenbelastung. Zu diesem Ergebnis kommen die Verfasser einer neuen Veröffentlichung aus Frankreich. Darin heben sie zudem das günstige Sicherheitsprofil dieser minimalinvasiven operativen Intervention hervor.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 39 Patienten (49 Augen; mittleres Alter 73,9±8,9 Jahre) mit einem frühen bis fortgeschrittenen COWG (Primäres 84,6%; Pseudoexfoliation 10,2%; Pigmentdispersion 2,0%; Normaldruck 2,0%) sowie einer Katarakt ein, bei denen oben genannter Eingriff erfolgte. Die Arbeitsgruppe evaluierte und verglich mithilfe des t‑Tests für gepaarte Stichproben sowie des Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtests den IOD sowie die Anzahl eingesetzter AGM nach 7 Tagen bzw. 1, 3, sowie 6 und 12 Monaten postoperativ gegenüber den Ausgangswerten.
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD von 16,3±4,3 mmHg (Bereich 10–29) mit im Mittel 2,2±1,0 AGM zu Studienbeginn, nach 1 Monat mit einer Verringerung des IOD um 16 % sowie der Anzahl an AGM um 18,7% signifikant verbesserte (p<0,05). Nach 6 Monaten stellten die Experten eine mittlere Abnahme des IOD auf 12,8±2,6 mmHg (IOD-Reduktion um 22%) mit im Mittel 1,1±0,9 AGM (AGM-Reduktion um 49%; beide p<0,05) fest, die sich bis Monat 12 in etwa auf diesem Niveau hielt (mittlerer IOD 13,8±2,5 mmHg mit im Mittel 1,1±1,2 AGM; p<0,05). Diese Werte entsprachen einer IOD- bzw. AGM-Verminderung um 15 bzw. 47% zum Ausgangswert. Darüber hinaus beobachteten die Glaukomspezialisten keine schwerwiegenden gerätebezogenen Nebenwirkungen.
(tt)