HANGZHOU (Bier­mann) – Die inten­si­ve Licht­puls­the­ra­pie (IPL) mit einer auf die Lidober­flä­che gesetz­ten licht­ge­führ­ten Spitze (light-guided-tip) bezeich­net eine poly­chro­ma­ti­sche Bestrah­lung, die zu einer Erwär­mung der Meibom­drü­sen (MD) auf 50 °C führt, eine Verflüs­si­gung abnor­ma­len Meibums ermög­licht und den Lipid­fluss verbes­sert. Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben nun gezeigt, dass diese nicht­in­va­si­ve Thera­pie bei primä­ren und rezi­di­vie­ren­den Chala­zio­nes in Kombi­na­ti­on mit einer Expres­si­on der MD (MDX) eine dauer­haf­te Remis­si­on bzw. Rezi­div­pro­phy­la­xe der Läsio­nen sowie eine Funk­ti­ons­ver­bes­se­rung der MD bewirkt und eine inva­si­ve Behand­lung vermie­den werden kann.

In ihre prospek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 190 Augen (136 Pati­en­ten) mit akti­ven, thera­pie­re­frak­tä­ren Chala­zio­nes ein, von denen 95 Augen mit einer mehr­fa­chen im Abstand von 3 Wochen licht­ge­führ­ten IPL-MDX-Thera­pie – bis zur Reduk­ti­on der Läsi­ons­grö­ße um ≥80% – behan­delt wurden. Bei den übri­gen 95 Augen erfolg­ten Exzi­sio­nes der Chala­zio­nes mit Küret­ta­ge (Kontroll­grup­pe). Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te 1 Monat nach der letz­ten Behand­lung die Größe der Läsio­nen, die Rezi­div­ra­te sowie die Funk­ti­on der MD. Die Häufig­keit der IPL-MDX-Sitzun­gen lag im Mittel bei 4,0±0,6 und solche der Exzi­sio­nes mit Küret­ta­ge bei 2,1±0,7.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die Chala­ziongrö­ße zur fina­len Kontrol­le in der IPL-MDX-Gruppe signi­fi­kant von 1,0±0,8 auf 0,4±0,6 cm verrin­ger­te, was in etwa solcher nach den Exzi­sio­nes (von 0,9±0,6 auf 0,2±0,5 cm) entsprach (beide p<0,001). Demge­gen­über fiel die Rezi­div­ra­te bei den IPL-MDX- im Vergleich zu den Kontroll­au­gen signi­fi­kant gerin­ger aus (14 vs. 36 Augen; 14,7 vs. 37,9%; p<0,001). Ebenso eruier­ten die Vorder­ab­schnitts-Exper­ten, dass sich die nicht­in­va­si­ve Tränen­film­auf­riss­zeit (p<0,001), die Quali­tät des Meibums (p<0,001) sowie der Grad an ausge­fal­le­nen MD (p=0,003) in der IPL-MDX-Gruppe im Vergleich zu den Ausgangs­wer­ten sowie zur Kontroll­grup­pe (alle p<0,001) signi­fi­kant verbes­ser­ten. Ferner wurden in der IPL-MDX-Gruppe keine Haut­schä­den oder ein Wimpern­ver­lust beobachtet.

(tt)