Bird­shot-Chorio­re­ti­no­pa­thie

Studie zeigt klinische Charakteristika in Regionen mit hoher Prävalenz auf

2. März 2023

DUBLIN (Bier­mann)  Die Bird­shot-Chorio­re­ti­no­pa­thie (BSCR) bezeich­net eine bila­te­ra­le chro­nisch-progre­dien­te poste­rio­re Uvei­tis unkla­rer Ätio­lo­gie – jedoch mit häufi­ger HLA‑A*29-Positivität – sowie mit ausstrah­len­den (Schrot­schuss-ähnli­chen) weiß-gelb­li­chen choro­ida­len und reti­na­len Infil­tra­ten um die Papil­le und am hinte­ren Pol. Die Autoren der ersten epide­mio­lo­gi­schen Inzi­denz­stu­die zu einer BSCR in Regio­nen mit hoher Präva­lenz (Nord­ir­land, England und Wales) haben nun wich­ti­ge klini­sche Merk­ma­le zusammengefasst.

Die Wissen­schaft­ler schlos­sen – in Zusam­men­ar­beit mit der British Ophthal­mo­lo­gi­cal Surveil­lan­ce Unit ([BOSU]; akti­ves Über­wa­chungs­sys­tem zu selte­nen okulä­ren Erkran­kun­gen) – 37 Pati­en­ten mit einer im Zeit­raum Mai 2017 bis Juni 2019 neu aufge­tre­te­nen BSCR in ihre prospek­ti­ve Analy­se ein. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te Para­me­ter in Bezug auf Demo­gra­fie, Sympto­me, Befun­de sowie Behand­lungs­for­men. Zudem wurden die teil­neh­men­den Ophthal­mo­lo­gen gebe­ten, 12 Monate später einen Follow-up-Frage­bo­gen zu beant­wor­ten. Bei 23 der 37 Pati­en­ten lagen Daten zum Studi­en­be­ginn sowie zum Follow-up vor.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Inzi­denz für eine BSCR in der Gesamt­be­völ­ke­rung bei 0,035 Fällen/100.000 Perso­nen­jah­ren lag. 97,3% der Pati­en­ten waren HLA‑A*29-positiv, das media­ne Alter der Pati­en­ten betrug 46 Jahre und den Groß­teil der Fälle stell­ten Frauen (78%) dar. Es bestand kein signi­fi­kan­ter Unter­schied der Inzi­denz einer BSCR in Bezug auf die geogra­fi­schen Brei­ten­gra­de. Des Weite­ren eruier­ten die Exper­ten als häufigs­tes initia­les Symptom Glas­kör­per-Floa­ter (72,9%), während als häufigs­ter Befund eine Papil­len­schwel­lung (24,3%) diagnos­ti­ziert wurde. Die Sehschär­fe erwies sich jedoch als nicht mit der Dauer der Beschwer­den asso­zi­iert. Thera­peu­tisch kamen zu Studi­en­be­ginn und im Verlauf am häufigs­ten syste­mi­sche Corti­cos­te­ro­ide (CS) in Kombi­na­ti­on mit Immun­mo­du­la­to­ren (41%) zum Einsatz, während intra­vit­rea­le Injek­tio­nen mit CS (32%) oftmals zusätz­lich während der Follow-up-Zeit appli­ziert wurden.

(tt)

Autoren: Khalil R et al.
Korrespondenz: Rana Khalil; ranakhalil96@gmail.com
Studie: The incidence, presenting clinical findings and treatment patterns of Birdshot Retinochoroiditis in a high-prevalence region: findings from Northern Ireland, England and Wales
Quelle: Eye (Lond) 2023; Feb 10 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-023-02425-y

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.