VALENCIA (Biermann) – Zur Entlastung der Augen am Bildschirmarbeitsplatz alle 20 Minuten für mindestens 20 Sekunden den Blick auf ein mindestens 6 Meter (20 Fuß) entferntes Objekt zu richten – die sogenannte 20–20-20-Regel – ist laut einer kürzlich veröffentlichten Studie tatsächlich eine wirksame Strategie zur Reduktion der Augenbelastung bei digitaler Arbeit (DES) und zur Minderung von Symptomen des Trockenen Auges.
Um dies zu untersuchen, hatten die Verfasser einer aktuellen Arbeit auf die Laptops von 29 Computerbenutzern, die entsprechende Symptome zeigten, eine Computersoftware heruntergeladen, die mithilfe der Laptop-Kamera Bildschirmpausen, Blickrichtung und Blinzeln der Nutzer beurteilte und personalisierte Pausenerinnerungen auf der Grundlage der 20–20-20-Regel sendete. Die Forschenden beurteilten die Probanden im Hinblick auf DES, binokulares Sehen und Trockenes Auge vor und nach 2‑wöchigem Senden von Erinnerungen an die 20–20-20-Regel sowie 1 Woche nach Absetzen der Maßnahme.
Es war zu beobachten, dass durch die Erinnerung an die 20–20-20-Regel eine Verringerung der Dauer von Computerarbeit und der Pausen sowie eine Zunahme der Anzahl der pro Tag eingelegten Pausen erreicht wurde (p≤0,015). Nach dem Behandlungszeitraum wurden bei keinem der ermittelten binokularen Parameter Veränderungen beobachtet (p≥0,051), mit Ausnahme einer Zunahme der Akkommodationsfähigkeit (p=0,010). Die Symptome des trockenen Auges und DES verringerten sich mit den Erinnerungen an die 20–20-20-Regel (p≤0,045), obwohl diese Verbesserung nicht bis 1 Woche nach Absetzen anhielten (p>0,05). Veränderungen bezüglich der Augenoberfläche und der Tränenfilmparameters wurden bei Erinnerungen an die 20–20-20-Regel nicht beobachtet (p≥0,089).
(ac)