SANTANDER (Biermann) – Bei Certolizumab Pegol (CZB) handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor-alpha (TNF‑α) aus der Gruppe der biologischen Immunmodulatoren (bDMARD). Die Autoren einer aktuellen Studie haben nun gezeigt, dass sich CZB als längerfristig wirksame und sichere Therapieoption bei einer auf andere bDMARD oder konventionelle DMARD (cDMARD) refraktären, autoimmunvermittelten, nichtinfektiösen Uveitis (NIU) erweist und zudem in der Schwangerschaft aufgrund einer Unpassierbarkeit der Plazentaschranke durch das Fehlen der Fc-Region einsetzbar ist.
In ihre multizentrische Studie schlossen die Wissenschaftler 80 Patienten (111 Augen; mittleres Alter 41,6±11,7 Jahre; 20 Frauen mit Kinderwunsch) mit einer refraktären NIU u.a. infolge einer Spondyloarthritis (n=43), eines Morbus Behçet (n=10) oder einer Psoriasis-Arthritis (n=8), ein, die mit CZB behandelt wurden. Die Arbeitsgruppe legte als Wirksamkeitsendpunkte u.a. die intraokuläre Inflammation (IOI), die makuläre Dicke (MT) sowie die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) nach 1 Woche bzw. nach 1, 3 und 6 Monaten sowie nach 1 und 2 Jahren fest. 52 Patienten (63%) waren bislang erfolglos mit bDMARD, u.a. mit Adalimumab (n=48) bzw. Infliximab (n=32) behandelt worden, während bei 60 Patienten (75%) cDMARD, wie Salazopyrin ([SSZ]; n=28) und Methotrexat ([MTX]; n=38), ohne Erfolg verabreicht worden waren.
CZB wurde bei 39 Patienten (48,8%) als Monotherapie und in 41 Fällen (51,2%) mit einem cDMARD kombiniert, insbesondere mit MTX (n=23) und Azathioprin ([AZA]; n=9), appliziert.
Die Forscher ermittelten, dass es unter der CZB-Therapie bereits nach 1 Woche und bis zur 2‑Jahres-Kontrolle zu einer signifikanten Verbesserung der intraokulären Inflammation (bei 100% der Augen), der MT (von 297,5 auf 266,1 µm; p<0,001) sowie der BCVA (von 0,64 auf 0,88 dezimal; p<0,001) kam. 76 Patienten (95%) erreichten nach 2 Jahren eine komplette okuläre Remission. Ferner traten in der Gesamtkohorte keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf.
(tt)