SAN JUAN (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine Skleritis oftmals mit systemischen Erkrankungen einhergeht. Dabei erweisen sich eine rheumatoide Arthritis (RA) als die am häufigsten assoziierte systemische Autoimmunerkrankung und eine Syphilis als die häufigste infektiöse Ursache. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin beschreiben sie wichtige Formen der Skleritis und die Häufigkeit assoziierter systemischer Ätiologien, um mit diesem Wissen eine entsprechend geeignete Therapie einleiten zu können.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv im Zeitraum Januar 1990 bis Juli 2021 medizinische Unterlagen aus 2 Uveitis-Zentren in Puerto Rico (USA) zu 141 ausschließlich hispanischen Patienten (178 Augen; 26,2% bilateral; medianes Alter 53 Jahre; 70,2% Frauen) mit jeglicher Form einer Skleritis. Die Arbeitsgruppe evaluierte u.a. klinische Befunde sowie serologische und immunologische Laborparameter.
Die Forscher ermittelten in 72,3% der Fälle eine anteriore diffuse, in 19,1% eine anteriore noduläre, in 7,8% eine posteriore sowie in 4,3% der Fälle eine nekrotisierende Skleritis (Definition nach Watson und Hayreh). Des Weiteren konstatierten die Uveitis-Spezialisten bei 33,3% der Patienten eine Assoziation mit folgenden systemischen Autoimmunerkrankung: RA (22,7%), Sjögren Syndrom (3,5%), rezidivierende Polychondritis (2,8%), Sarkoidose (1,4%), systemischer Lupus erythematodes (1,4%) sowie systemische Vaskulitis (0,7%).
Bei 5,1% der Patienten lagen der Skleritis folgende infektiöse Erreger zugrunde: Treponema pallidum ([Syphilis]; 2,13%), Herpes simplex (1,41%), Herpes zoster (1,14%) sowie Borrelia burgdorferi ([Lyme-Borreliose]; 0,71%). Ferner litt ein Patient an einer Medikamenten-induzierten Skleritis aufgrund einer systemischen Therapie mit Vitamin-A-Säure (All-trans-Retinsäure) bei einer Promyelozytenleukämie. Zudem eruierten die Experten, dass sich das Risiko für eine assoziierte systemische immunvermittelte Erkrankung nur bei Patienten mit einer anterioren nodulären Skleritis als wenig wahrscheinlich erwies (OR 0,21; p=0,011).
(tt)