NEU-DELHI (Biermann) Das Ergebnis einer Kataraktextraktion fällt bei Patienten mit Erkrankungen der Augenoberfläche in Bezug auf die visuellen Erfolge positiv aus, sofern die Integrität der Augenoberfläche prä- und postoperativ ausreichend erhalten bleibt. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung aus Nord-Indien.
In ihre retrospektive Beobachtungsstudie schlossen die Wissenschaftler 44 Patienten (55 Augen; 24 Frauen) mit verschiedenen Erkrankungen der Augenoberfläche ein, bei denen sich die Vorderabschnittspathologie vor einer Kataraktextraktion als stabil erwies und die postoperative Nachuntersuchungszeit ≥6 Wochen betrug. Die Arbeitsgruppe legte als primäre Endpunkte die postoperativ bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) nach 6 Wochen, die beste BCVA insgesamt sowie postoperative Komplikationen fest.
Die Erkrankungen der Augenoberfläche umfassten: ein Stevens-Johnson-Syndrom ([SJS]; n=35), ein okuläres vernarbendes Pemphigoid ([OCP]; n=4), ein Syndrom des trockenen Auges ([DED]; n=8), eine Verletzung durch Chemikalien (n=6) sowie eine Keratokonjunctivitis vernalis ([VKC]; n=2). Die mittlere Dauer dieser Erkrankungen lag bei 33,9 ±52,17 Monaten.
Die Forscher ermittelten eine mediane präoperative BCVA von 2,0 logMAR (≤0,01 dezimal; IQR 1,45–2,0 logMAR; 0,01–0,03 dezimal). Die beste mediane BCVA, die im Studienzeitraum erreicht wurde, betrug 0,5 logMAR nach 2 Monaten (0,32 dez.; IQR 1,45–0,18 logMAR; 0,03–0,63 dez.), während die mediane BCVA nach 6 Wochen bei 0,6 logMAR (0,25 dez.; IQR 1,5–0,3 logMAR; 0,03–0,5 dez.) lag. Darüber hinaus eruierten die Experten, dass bei Patienten mit einem DED und einem SJS die stärkste Verbesserung der BCVA und bei solchen mit OCP die geringste verzeichnet wurde. Bei 47,3% der Augen (n=26) wurde eine Phakoemulsifikation durchgeführt, bei der es in 9,0% der Fälle (n=2) zu intraoperativen Komplikationen kam. Postoperative Komplikationen der Augenoberfläche wurden bei 21,8% der Augen (n=12) und andere Komplikationen bei 16,0% (n=9) beobachtet.
(tt)