Augen­ober­flä­che bei Typ-2-Diabetes

Behandlung mit GLP-1-Rezeptoragonisten führt zu Verbesserungen

1. November 2025

BIERMANN — Mailand (Itali­en). Die Thera­pie mit GLP-1-Rezep­to­r­ago­nis­ten (GLP-1-RAs) steht laut einer aktu­el­len Studie bei Pati­en­ten mit Typ-2-Diabe­tes (T2DM) mit einer erhöh­ten Produk­ti­on von Tränen­flüs­sig­keit und einer besse­ren Stabi­li­tät des Tränen­films in Zusam­men­hang. Dies, so erklä­ren die Autoren, deute auf einen mögli­chen schüt­zen­den Effekt für die Augen­ober­flä­che hin.

Nach Auffas­sung der Wissen­schaft­ler um Erst­au­tor Giovan­ni Otto­nel­li von der Augen­kli­nik des IRCCS Huma­ni­tas Rese­arch Hospi­tal in Mailand (Itali­en) beschrei­ben ihre Forschungs­er­geb­nis­se den zuneh­mend wich­ti­gen Zusam­men­hang zwischen anti­dia­be­ti­schen Thera­pien und der Gesund­heit der Augenoberfläche.

Zur Bestä­ti­gung der gewon­ne­nen Erkennt­nis­se und um die zugrun­de liegen­den Mecha­nis­men zu unter­su­chen, seien aber in der Zukunft prospek­ti­ve, groß ange­leg­te Studi­en erforderlich.

Die mono­zen­tri­sche Fall-Kontroll-Studie der italie­ni­schen Arbeits­grup­pe umfass­te 35 T2DM-Pati­en­ten, die blut­zu­cker­sen­ken­de Thera­pien erhiel­ten. Während ein Teil der Kohor­te mit GLP-1-RAs (in Mono­the­ra­pie oder in Kombi­na­ti­on mit ande­ren Wirk­stof­fen) behan­delt wurden (n=21), erhiel­ten die übri­gen eben­falls Blut­zu­cker­sen­ker, aber keine GLP-1-RAs (n=14).

Zwischen diesen beiden Grup­pen vergli­chen die Studi­en­au­toren verschie­de­ne Para­me­ter die Augen­ober­flä­che betref­fend: Unter ande­rem wurden Schirm­er-I-Tests durch­ge­führt und die Tränen­film­auf­reiß­zeit (TBUT) bestimmt.

Beim Schirm­er-I-Test erga­ben sich bei Pati­en­ten unter GLP-1-RA-Thera­pie signi­fi­kant höhere Werte (Median 15 mm; Bereich 1–33) im Vergleich zu Pati­en­ten ohne Behand­lung mit GLP-1-RAs (Median 7,5 mm; Bereich 0–40; p=0,016). Auch erwies sich die TBUT in der GLP-1-RA-Gruppe als signi­fi­kant länger (Median 10 s; Bereich 6,7–17) als in der Kontroll­grup­pe (Median 5,85 s; Bereich 1–11; p<0,01).

Eine Subgrup­pen­ana­ly­se machte zudem signi­fi­kan­te Unter­schie­de in der Produk­ti­on von Tränen­flüs­sig­keit zwischen Pati­en­ten deut­lich, die entwe­der nur mit GLP-1-RAs, nur mit SGLT2-Inhi­bi­to­ren oder mit beiden Medi­ka­men­ten behan­delt wurden (p=0,016).

(ac)

Autoren: Ottonelli G et al.
Korrespondenz: Alessandra Di Maria; alessandra.di_maria@humanitas.it
Studie: GLP-1R Agonists Improve Ocular Surface Parameters in Type 2 Diabetes Mellitus
Quelle: Clin Ophthalmol 2025;19:3829-3836.
doi: 10.2147/OPTH.S547776

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