PARIS (Biermann) — Das Management des Keratokonus kann, neben Kontaktlinsenversorgung und Crosslinking, auch den Einsatz sogenannter intrastromaler Ringsegmente enthalten.
Eine prospektive Beobachtungsstudie aus Paris befasste sich nun mit der Bewertung der visuellen, refraktiven, hornhauttopografischen und aberrometrischen Ergebnisse asymmetrischer intrakornealer Ringsegmente (AS ICRS) mit variabler Breite zur Behandlung von asymmetrischem Keratokonus.
Entsprechend ihrem tomographischen Muster wurden Patienten, die ein AS ICRS (INTRASEG asymmetrisch) erhielten, in die Studie aufgenommen. Der AS INTRASEG zeichnet sich durch eine Bogenlänge von 150 Grad und eine asymmetrische Breite (800 bis 1200 μm) aus. Eine optische Kohärenztomographie des vorderen Augenabschnitts in Kombination mit einer Placido-Scheibe MS-39 wurde präoperativ sowie einen Monat und sechs Monate postoperativ durchgeführt, um die keratometrischen und aberrometrischen Ergebnisse sowie die epitheliale Remodellierung zu beurteilen. Auch die refraktiven Ergebnisse wurden bewertet. Es wurde eine Analyse des Korrekturprofils entsprechend der Breite der ICRS-Basis durchgeführt.
Es wurden 43 Augen mit Keratokonus analysiert. Dabei wurde eine signifikante Verbesserung des korrigierten Fernvisus beobachtet (logMAR): von 0,34 +/- 0,23 auf 0,08 +/- 0,10 ( P < 0,001). Der Abflachungseffekt war am breitesten Ende höher als am schmalsten Ende (-10,59 +/- 2,59 Dioptrien [dpt] gegenüber ‑4,54 +/- 1,30 dpt, P < 0,001), was zu einer Verringerung des Symmetrieindex Front von 9,06 +/- 4,02 auf 2,21 +/- 3,81 beitrug. Die gesamten Aberrationen höherer Ordnung (HOAs) verringerten sich von 2,13 +/- 0,94 μm auf 1,77 +/- 0,59 μm ( P < 0,001), wobei sich die Komaaberration von 1,84 +/- 0,87 μm auf 0,89 +/- 0,50 μm ( P < 0,001) halbierte.
Die Autoren schlussfolgerten aus den Ergebnissen ihrer Studie, dass die Implantation von AS INTRASEG bei asymmetrischem Keratokonus die refraktiven, topografischen und aberrometrischen Parameter verbessert. Die progressive Breite der Basis ist wirksam bei der Verringerung der vertikalen Asymmetrie und der HOAs des asymmetrischen Keratokonus-Phänotyps.
(ak)


