TORONTO (Biermann) — Nach Keratoplastik besteht nicht selten ein hoher Astigmatismus. Eine Studie aus Kanada untersuchte die Langzeitstabilität und die Ergebnisse der Femtosekundenlaser-Keratotomie (FSAK) bei Behandlung eines hohen Astigmatismus nach einer Keratoplastik.
In die retrospektive Studie wurden Patienten eingeschlossen, die sich einer FSAK bei einem Astigmatismus von mehr als 4 Dioptrien (dpt) nach einer perforierenden Keratoplastik oder einer tiefen anterioren lamellaren Keratoplastik unterzogen. Untersucht wurden Hornhautastigmatismus, unkorrigierte Sehschärfe und bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) nach einem Monat sowie nach einem, fünf und zehn Jahren. In die Analyse wurden 61 Augen von 61 Patienten (Durchschnittsalter 56 +/- 19 Jahre, 54,1 % männlich) einbezogen. Der präoperative Hornhautastigmatismus lag zwischen 4 und 25 dpt. Einen Monat nach der FSAK verringerte sich der mittlere Hornhautastigmatismus signifikant von 9,02 +/- 3,97 dpt auf 4,86 +/- 3,10 dpt (P < 0,001). Danach blieb der Hornhautastigmatismus bei allen Besuchen im Verlauf von bis zu 10 Jahre stabil (P < 0,05 für alle im Vergleich zum Ausgangswert). Nach der FSAK kam es zu einer signifikanten Verbesserung der unkorrigierten Sehschärfe von 1,21 +/- 0,48 logMAR auf 0,87 +/- 0,54 logMAR (P < 0,001). Der BCVA verbesserte sich von 1,03 +/- 0,55 auf 0,49 +/- 0,45 logMAR (P < 0,001). Auch dieser Wert blieb bis zu 10 Jahre stabil. Eine leichte Verringerung der BCVA-Verbesserung wurde zwischen einem Monat und einem Jahr beobachtet.
Die astigmatische Femtosekunden-Keratotomie erwies sich als wirksam und stabil in der langfristigen Reduktion sehr hoher Astigmatismen nach Keratoplastik. Auch in Bezug auf die Sehschärfe wurde ein stabiles Ergebnis erzielt, wenngleich in der frühen postoperativen Phase eine gewisse Verringerung des Grades der BCVA-Verbesserung zu beobachten war.
(ak)