CORDOBA (Biermann) — Die Korrektur eines geringen Astigmatismus im Rahmen einer Implantation von implantierbairen Kollamerlinsen (ICL) kann sowohl mittels astigmatischen, gegenüberliegenden Clear Cornea-Inzisionen (OCCI) oder durch eine torische ICL (T‑ICL) erfolgen.
In einer randomisierten prospektiven Vergleichsstudie aus Spanien wurden diese beiden Techniken anhand von 152 myopen Augen verglichen, die eine ICL-Operation erhielten.
Gruppe 1 (57 Patienten; 76 Augen) erhielt eine sphärische ICL mit OCCI und Gruppe 2 (53 Patienten; 76 Augen) eine T‑ICL. Als Einschlusskriterien wurden ein refraktiver Astigmatismus bis zu 1,50 Dioptrien (dpt), rein regulärer Hornhautastigmatismus bis zu 2,00 dpt (Sim K, Pentacam) und eine Übereinstimmung zwischen refraktivem und topografischem Hornhautzylinder (Diskrepanzen von weniger als 30 Grad Achse oder 0,50 dpt) festgelegt. Die Ergebnisse wurden nach einer einmonatigen Nachuntersuchung bewertet.
Die T‑ICL-Gruppe erreichte ein mittleres postoperatives sphärisches Äquivalent von ‑0,04 +/- 0,17 dpt und einen refraktiven Astigmatismus von‑0,03 +/- 0,12 dpt im Vergleich zu ‑0,14 +/- 0,33 dpt und ‑0,20 +/- 0,36 dpt in der OCCI-Gruppe (P < 0,001). Ein postoperativer refraktiver Astigmatismus von weniger als 0,25 dpt wurde in 94,74% der Fälle in der T‑ICL-Gruppe gegenüber 73,68% in der OCCI-Gruppe erreicht. Eine Unterkorrektur des Hornhautastigmatismus trat in der OCCI-Gruppe mit einem chirurgisch induzierten Astigmatismus von 0,48 +/- 0,24 dpt und einem Korrekturindex von 0,46 auf.
Damit lieferten sowohl die T‑ICL- als auch die OCCI-Technik sehr gute Ergebnisse in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit. Die T‑ICL-Operation erwies sich allerdings als vorhersagbarer und genauer bei der Korrektur eines geringen Astigmatismus mit einem niedrigeren postoperativen sphärischen Äquivalent und weniger Restastigmatismus im Vergleich zur OCCI. (ak)