VALLADOLID (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die Konzentrationen wichtiger inflammatorischer Zyto- und Chemokine in der Tränenflüssigkeit (TF) bei Patienten mit einer anterioren Uveitis (AU) höher liegen als diejenigen im Serum, was laut den Autoren der Arbeit auf eine lokale okuläre Dysregulation des Immunsystems hindeutet. Diese Spiegel eignen sich jedoch weder als Biomarker für die Krankheitsaktivität noch für das Ansprechen auf eine Therapie, da sich die Werte in der aktiven und inaktiven Phase der Erkrankung nicht signifikant unterscheiden.
In ihre prospektive analytische Längsschnittstudie schlossen die Wissenschaftler 18 Patienten mit einer aktiven AU verschiedener Genese (autoimmunologisch nichtinfektiös und infektiös) ein. Die Arbeitsgruppe evaluierte die Befunde anhand der Kriterien der SUN-Arbeitsgruppe (Standardization of Uveitis Nomenclature). Alle Patienten applizierten u.a. Dexamethason‑0,1%-Augentropfen 6‑mal/d sowie Zyklopentolat‑1%-Augentropfen 3‑mal/d bis zur Remission. Nur Patienten mit einer inaktiven AU zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle nach 24 Wochen wurden eingeschlossen. Die Forschenden entnahmen zu Studienbeginn sowie bei der letzten Kontrolle TF- und Serum-Proben und bestimmten mithilfe eines Multiplex-Immunobead-basierten Assay die Konzentrationen zu folgenden 12 Zytokinen und Chemokinen: epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Fractalkin, Interleukin (IL)-1-Rezeptorantagonist (IL-1RA), IL-1ß, IL-17A, IL‑2, IL-23, IL‑6, IL‑8, Interferon-induzierbares Protein (IP)-10, VEGF sowie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF‑α).
Die Forscher ermittelten, dass bei 7 der 12 in der TF untersuchten Moleküle (EGF, Fractalkin, IL-1RA, IL‑8, IP-10, VEGF und IL‑6) ein Nachweis möglich war. Des Weiteren zeigte sich, dass kein signifikanter Unterschied zwischen den TF-Konzentrationen in der aktiven und der inaktiven Phase der AU auftrat, während alle Spiegel — bis auf solcher von VEGF — höher ausfielen als diejenigen im Serum (VEGF aktive AU p=0,815; inaktive AU p=0,212, alle übrigen p=0,000).
(tt)