CHONGQING (Biermann) Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine starke Evidenz für nachteilige Auswirkungen auf die Nachkommen in Bezug auf allergische Erkrankungen im Zusammenhang mit Nikotinkonsum von Müttern im Zeitraum um die Geburt ([MSAB]; maternal smoking around birth) besteht, während sich das Stillen als protektiv erweist.
Die Wissenschaftler führten mithilfe öffentlich verfügbarer Informationen aus groß angelegten genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) eine Mendelsche Randomisierungsstudie mit 2 Stichproben (TSMR) durch, um die unverfälschte Assoziation zwischen MSAB und allergischen Erkrankungen bei Kindern, wie Asthma in der Kindheit (CA), allergische Rhinitis (AR), allergische Konjunctivitis (AC) sowie atopische Dermatitis (AD), mit und ohne Berücksichtigung der Auswirkungen des Stillens zu ermitteln. Um eine zuverlässige Schlussfolgerung zu erzielen, wurden MR-Egger-Regression, gewichteter Median und inverse Varianzgewichtung (IVW) zur Schätzung der Kausalität verwendet, wobei IVW die primäre Analyse bezeichnete. Mithilfe einer multivariaten MR-Analyse (MVMR) beurteilte die Arbeitsgruppe zudem die Wirkung von MSAB auf allergische Erkrankungen nach Berücksichtigung der Auswirkungen des Stillens. Ferner wurde mittels Cochran-Q-Test, MR-Egger sowie Leave-One-Out-Kreuzvalidierung eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, um die Zuverlässigkeit und Stabilität der Ergebnisse sicherzustellen.
Die Forscher ermittelten, dass MSAB das Risiko für CA (pIVW=0,013; OR 1,018; 95%-KI 1,004–1,033) und AD (pIVW=0,006; OR 8,293; 95%-KI 1,815–37,884) signifikant erhöhte. Demgegenüber verringerte Stillen das Risiko für CA (pIVW<0,001; OR 0,946; 95%-KI 0,918–0,974) signifikant. Darüber hinaus bestand bei MSAB — auch nach Anpassung in Bezug auf das Stillen — immer noch ein zunehmendes Risiko für CA (p=0,0497; OR 1,013; 95%-KI 1,000–1,026) und AD (p=0,003; OR 13,8; 95%-KI 2,490–269,246). Im Gegensatz dazu eruierten die Experten keinen starken Hinweis auf einen negativen Kausalzusammenhang zwischen MSAB und AC bzw. AR.