HYDERABAD (Biermann) – In einer neuen Veröffentlichung haben deren Autoren das klinische Profil von Patienten von Patienten mit Akanthamöbenkeratitis (AK) beschrieben, die damit in einem Netzwerk von Augenkliniken in Indien vorstellig wurden. Die Forschenden beobachteten dabei, dass von einer AK häufiger Männer mittleren Alters betroffen sind, die einen niedrigen sozioökonomischen Status haben. Die meisten der vorstellig gewordenen Patienten zeigten bei Erstpräsentation eine signifikante Sehbehinderung.
Die Querschnittsstudie umfasste zunächst 1.945.339 neue Patienten, die sich zwischen September 2016 und Mai 2022 in einem der Krankenhäuser vorstellten. Eingeschlossen in die Analyse wurden schließlich 245 (0,013%) Personen mit klinisch bestätigten uni- oder bilateralen AK-Diagnose. Bei den meisten Betroffenen (62,86%) handelte es sich um Männer, die Erkrankung verlief am häufigsten unilateral (99,59%). Bei den AK-Patienten handelte es sich zum überwiegenden Teil um Erwachsene (95,51%), am stärksten vertreten war die Altersgruppe 40–49 Jahre (26,53%). Bei Personen mit niedrigerem sozioökonomischen Status (43,27%), aus ländlichen Gebieten (52,24%) und unter Arbeitern aus der Landwirtschaft (28,16%) fiel die Infektionsprävalenz am höchsten aus
Der häufigste AK-auslösende Faktor waren Verletzungen durch vegetative Materie (8,98%), Staub (7,76%) und das Tragen von Kontaktlinsen (4,49%). Die Mehrheit der Augen war erblindet (20/400–20/1200) bei 116 (47,15 %) Augen mit einer Sehschärfe (logMAR) von 2,14±1,04. Zu den durchgeführten chirurgischen Interventionen gehörten eine therapeutische Keratoplastik bei 41 (16,67%) Augen, eine perforierende Keratoplastik bei 22 (8,94%) Augen und eine Eviszeration bei 2 (0,81%) Augen.
(ac)