Akant­ha­mö­ben-Kera­ti­tis

Steigende Inzidenz insbesondere bei Kontaktlinsenträgern

11. Mai 2024

BRISTOL (Bier­mann) — Eine briti­sche prospek­ti­ve bevöl­ke­rungs­ba­sier­te Studie verfolg­te das Ziel, die Inzi­denz der Acant­ha­mö­ben-Kera­ti­tis (AK) im Verei­nig­ten König­reich zu quan­ti­fi­zie­ren sowie Risi­ko­fak­to­ren und Behand­lungs­pa­ra­me­ter zu untersuchen.

Die Studie wurde von Januar bis Dezem­ber 2015 von der British Ophthal­mic Surveil­lan­ce Unit durch­ge­führt. Es wurden Daten zur Demo­gra­fie, zu klini­schen Merk­ma­len und zur Behand­lung erho­ben. Die Inzi­denz­ra­ten wurden anhand von Schät­zun­gen der Bevöl­ke­rungs­zahl und der Anzahl der Kontakt­lin­sen­trä­ger (CL) berech­net. In einer statis­ti­schen Analy­se wurden die jähr­li­chen  Inzi­den­zen pro Milli­on und die verän­der­ten Risi­ko­ver­hält­nis­se für AK mit der 24-Monats-Studie für England und Wales 1997/1998 bis 1998/1999 verglichen.

In der Studie wurden 124 AK-Fälle ermit­telt, was einer Gesamtin­zi­denz von 2,35 pro Milli­on entspricht. Auf Kontakt­lin­sen­trä­ger entfie­len 108 von 124 Fällen (87 %), bei denen die AK-Inzi­denz bei 26,94 pro Milli­on lag. In 25 von 124 Fällen (20,2 %) wurde zunächst eine Herpes-Kera­ti­tis fehl­dia­gnos­ti­ziert. Die höchs­te Inzi­denz von AK war bei Trägern weicher Austausch­lin­sen (PRSCL, z.B. Monats­lin­sen) zu verzeich­nen (50,65 pro Milli­on). Das war sieben­mal häufi­ger als bei Trägern von Tages­kon­takt­lin­sen (DDSCL) (7,24 pro Milli­on). Im Vergleich zu 1997/1998 [Risi­ko­kenn­zahl 1,92, 95 % Konfi­denz­in­ter­vall (KI) 1,38–2,66] und 1998/1999 (Risi­ko­kenn­zahl 2,13, 95 % KI 1,52–2,98) war ein signi­fi­kan­ter Anstieg der AK-Inzi­denz zu verzeich­nen (P < 0,001) zusam­men mit einer höhe­ren Inzi­denz pro Milli­on CL-Träger von 26,94 gegen­über 21,14 (1997/1998) und 17,53 (1998/1999).

Die Ergeb­nis­se bestä­tig­ten eine stei­gen­de Inzi­denz von AK, insbe­son­de­re bei Kontakt­lin­sen­trä­gern, zwischen 1997/1998 und 1998/1999. PRSCL wurden als ein signi­fi­kan­ter Risi­ko­fak­tor im Vergleich zu DDSCLs iden­ti­fi­ziert. Fehl­dia­gno­sen und Behand­lungs­ver­zö­ge­run­gen blei­ben ein anhal­ten­des Problem für Pati­en­ten mit AK. (ak)

Autoren: Jasim H et al.
Korrespondenz: jeremy.hoffman@lshtm.ac.uk
Studie: Incidence of Acanthamoeba Keratitis in the United Kingdom in 2015: A Prospective National Survey
Quelle: Cornea. 2024 Mar 1;43(3):269-276.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003445

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